Häufige Fragen, die im CMD-Patientenratgeber beantwortet werden! (Teil 3)

Und damit sind wir beim Thema "CMD":

Bereits einmal, in den 80er Jahren gab es einen "CMD-Hype". Damals zahlten sogar die gesetzlichen Krankenversicherungen bestimmte Leistungen, bis sich relativ schnell heraus stellte, dass auf einmal viele Zahnärzte "CMD-Behandlungen" durchführten, die belegbaren Erfolge aber ausblieben. Inzwischen erleben wir wieder einen regelrechten "CMD-Hype". Das Thema ist "in" und irgendwie kann Jeder dazu etwas sagen und beitragen. Das Thema ist vor allem deshalb "in", weil es sich um Behandlungen handelt, die von den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) nicht getragen werden und der GKV-Patient zum Selbstzahler wird.Es ist leider so, dass das Thema "CMD" viel Spielraum für viele Behandler bietet vor allem diagnostische Leistungen zu erbringen, ohne dass es dem Patienten dabei besser geht. Außer dass es Ihr Geld kostet.

Das Grundproblem besteht darin, dass bis heute nicht genau definiert ist, was "CMD" bedeutet und mit welchen Symptomen es verbunden ist! Dabei steht eines fest: "CMD" ist ein zahnärztliches Erkrankungsbild! Da fragen Sie sich mit Recht, warum dann vom Akupunkteur bis zum Orthopäden viele etwas in Sachen "CMD" anbieten? Es kann Fälle geben, in denen im Zusammenhang mit dem speziellen zahnärztlichen Erkrankungsbild auch andere Störungen vorliegen. Das sind in der Praxis aber eher Ausnahmefälle. Der übliche Fall ist der, dass der Betroffene eine angeborene Bereitschaft (Prädisposition) zu "CMD" besitzt und dann im Laufe des Lebens Faktoren hinzukommen, die die Fähigkeit des eigenen Körpers überfordern, mit dieser "Prädisposition", ohne subjektive Beschwerden, leben zu können. Das kann zum einen einfach das Älterwerden sein, es können neue Füllungen, Kronen und Brücken sein, es können andere traumtische Ereignisse im Leben eines Menschen sein, die eine "CMD" auslösen. Es handelt sich also um eine Kombination von "Prädisposition" und lokalen Faktoren im Biss!

Diagnostik und Therapie:

Jede Erkrankung muss erst diagnostiziert und dann therapiert werden. Ziel ist die Heilung der Erkankung oder zumindest eine Linderung der Beschwerden. Bei "CMD" erleben wir zur Zeit eine "massive Überdiagnostik", für die es keine medizinische Begründung gibt. Weit schlimmer noch für die Betroffenen: Außer Diagnostik, für viel Geld, passiert nichts weiter. Es ist einfach zu behaupten der Betroffene leide an einer "CMD". Wesentlich schwerer ist es eine Therapie anzubieten, an deren Ende die Beschwerden gelindert oder beseitig sind. Sie sollten sich darüber klar werden, dass es Ihnen keinen "benefit" verschafft, wenn man Ihnen am Ende der Diagnostik eine Mappe mit bunten Diagrammen in die Hand drückt, Ihr Problem aber weiterhin besteht und man Ihnen keine Therapie anbietet! Das ist leider im Moment ein Trend, denn es ist einfach für viel Geld Diagnostik zu erbringen, ohne in der nachfolgenden Therapie den Nachweis leisten zu müssen, dass a.) die Diagnose korrekt war und man b.) über die Kompetenz verfügt aus den korrekten diagnostischen Erkenntnissen die richtigen therapeutischen Maßnahmen abzuleiten.

Interdisziplinäre Netzwerke:

Ein fortwährend propagierter Trend in der "CMD-Behandlung" ist die Anpreisung "interdisziplinärer Netzwerke". Das erscheint plausibel, hängt doch inzwischen alles irgendwie mit allem zusammen. Ob es wirklich wahrscheinlich ist, dass an der Nordseeküste eine Sturmflut entsteht, weil am Äquator ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt, muss ein Jeder für sich entscheiden. Nach unserer Auffassung ist davon nicht auszugehen. Das Problem dieser interdisziplinären Netzwerke entsteht aber häufig dadurch, dass alle, die in dem Netzwerk sitzen, auch bedient und versorgt werden wollen. Und so kommt immer wieder einmal bei diesen interdisziplinären Konzepten der Eindruck auf, dass es dort weniger darum geht therapierelevante Befunde zu erschließen, sondern vorrangig darum die Mitglieder des Netzwerks zu versorgen. Es gibt Fälle, in denen es interdisziplinäre Einflüsse gibt. Das ist vollkommen unbestritten. Ob es aber möglich ist einem 50 jährigen noch eine andere Körperhaltung beizubringen, zumal diese unbewusst eingenommen wird, daran haben wir große Zweifel. Und deshalb konzentrieren wir uns darauf festzustellen, ob es nicht sinnvoller und für den Patienten effektiver ist nachzuweisen, dass Störungen im Biss für dessen Beschwerden verantwortlich sind und man diese aufdeckt und beseitigt, als einen Patienten fortlaufend mit physiotherapeutischen oder krankengymnastischen Therapien zu beschäftigen. Siehe: hier.

Praxiskonzept des "CMD-CENTRUM-KIEL":

Wir konzentrieren uns einzig und allein auf die Fragestellung, die bei "CMD" Relevanz besitzt:

- Besteht ein Zusammenhang zwischen erkennbaren Störungen im Biss des Patienten und seinen Beschwerden?

- Ist es möglich, durch Beseitigung der Störungen im Biss, diese Beschwerden dauerhaft zu beseitigen?

Es besteht eine klar definierte Fragestellung und damit verbunden ein systematisches Untersuchungs- und Therapievorgehen!

Internet "Arztportale"

Wir nehmen zur Kenntnis, dass die anonymen Verunglimpfungen, die u.a. über sogenannte Ärzteportale erfolgen, zu einem zunehmend ärgerlichen Problem werden. Das Geschäftsprinzip dieser Arztportale funktioniert folgendermaßen: Jeder hat dort die Möglichkeit einen Arzt anonym zu verunglimpfen und mit schlechten Noten und Kommentaren zu belegen, ohne dies in irgendeiner Form begründen zu müssen. Die Person muss nicht einmal nachweisen, dass sie überhaupt jemals Patient in dieser Praxis war! Dem Arzt wird von Seiten der Arztportale dann die Möglichkeit eröffnet zu Preisen zwischen 50,- und 130,-€ je Monat auf diese Verunglimpfungen in dem entsprechenden Portal zu antworten und sich zu rechtfertigen. Dieses Geschäftsmodell betrachten wir als in hohem Maße unseriös, weil es dem ratsuchenden Patienten vorgaukelt es bestünde von Seiten des Arztportals die Bestrebung dem Patienten einen möglichst kompetenten Arzt zu vermitteln. Wir folgen diesen Entwicklungen nicht und lehnen es ab zu anonymen Bewertungen Stellung zu nehmen. Auch lehnen wir es ab Teil eines Rechtfertigungsgeschäftes zu werden, mit denen diese "Arztportale" ihr Geld verdienen.

Per se, wäre gegen Ärzteportale nichts einzuwenden, wenn nicht nur der Arzt namentlich genannt würde, sondern auch derjenige, der sich über den Arzt äußert und Beide die Möglichkeit hätten sich öffentlich zu äußern. Das würde dazu führen, dass anonyme Verunglimpfungen einem sachlichen Austausch weichen würden. Und dann wäre auch für den Leser klar, dass es eben nicht unbedingt am Arzt liegen muss, wenn ein Patient enttäuscht ist, und meint sich negativ äußern zu müssen. Dass es nicht einmal nötig ist überhaupt Patient in der Arztpraxis zu sein, über die man sich in diesen Arztportalen äußert, wirft ein fragwürdiges Licht auf dieses Geschäftsmodell. Denn um nichts anderes handelt es sich bei Arztportalen, die letzten Endes von den verunglimpften Ärzten bezahlt werden sollen!

Die Stiftung "Warentest" äußert sich folgendermaßen: "Arztbewertungen können helfen einen "passenden" Arzt zu finden - nicht aber fachlich den besten. Nach wie vor zähle vor allem der persönliche Eindruck, wenn man zu einem neuen Arzt gehe; das Urteil der "Netzgemeinschaft" hielten die Tester dagegen für "nicht immer aussagekräftig".

Wie das funktionieren kann, damit Sie als Arzt zu guten Bewertungen auf Arztportalen kommt lesen Sie hier!

Wodurch entsteht eine "CMD" eigentlich?

Übersetzt: Im Zusammenspiel zwischen Kiefergelenken, Kaumuskulatur, Zähnen und Kiefern stimmt etwas nicht. Die Folgen sind Kopf- und Gesichtsschmerzen, Halsschulternackenbeschwerden, Rückenschmerzen, Ohrgeräusche, Ohr- und Augenschmerzen, Kiefergelenkknacken und vieles andere mehr. Die Ursache liegt häufig in Störungen des Bisses begründet, also darin, wie die Zähne des Oberkiefers auf die des Unterkiefers treffen. Die Betroffenen haben manchmal das Gefühl, dass an ihrem Biss etwas nicht stimmt. Viel häufiger haben sie das Gefühl, dass der Biss halt so ist, wie er ist. Wie der Biss sein müsste wissen die Leidgeplagten nicht, denn es fehlt der Vergleich zu einem gesunden Biss. Die Ungenauigkeiten an den Zähnen, die zu diesen Störungen im Biss führen, liegen häufig nur in Größenordnungen von gerade einmal wenigen tausendstel Millimetern. Diese Ungenauigkeiten können angeboren sein, durch Füllungen, Kronen, Brücke oder Prothesen verursacht sein. Auch kieferorthopädische Behandlungen können Ursache sein.Eines der großen Probleme bei "CMD" besteht darin, dass das Krankheitsbild bis heute nicht exakt definiert ist und es auch keine festgelegte und allgemein akzeptierte Liste an Beschwerdesymptomen gibt, die bei "CMD" vorkommen können. Das ist auch der Grund, warum im Bereich "CMD" so viele unterschiedliche Vorgehensweisen existieren und vom Physiotherapeuten bis zum Orthopäden jeder etwas für "CMD-Patienten" im Angebot hat. Dabei ist "CMD" ein zahnärztliches Erkrankungsbild. Das wird häufig "vergessen". Im "CMD-Centrum-Kiel" orientieren sich alle Behandlungen an den wissenschaftlichen Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (www.dgfdt.de).

"Legenden" im Zusammenhang mit "CMD", an denen nichts "dran" ist...die aber immer Geld kosten:

und regelmäßig zur Begründung heran gezogen werden, warum eine "CMD-Behandlung" nötig sein soll...

Unterschiedlich lange Beine:

90% der Bevölkerung haben unterschiedlich lange Beine. Das ist normal und kein Grund zur Besorgnis. Theoretisch wäre es möglich, dass Zusammenhänge zum craniomandibulären System existieren. Konkrete Beleg dafür existieren nicht!

Beckenschiefstand, Gesichtsasymmetrien etc.:

Der Mensch ist von Natur aus nicht symmetrisch gebaut! Das ist vollkommen normal und kein krankhafter Befund. Da dies den Normalzustand darstellt und nicht behandelt werden kann, macht es auch keinen Sinn nach Zusammenhängen zu suchen!

Ungleichmäßige Kieferöffnung:

Da der Unterkiefer und der gesamte Kopf nicht symmetrisch angelegt ist, ist es vollkommen normal, wenn die Öffnungs- und Schließbewegungen des Unterkiefers nicht symmetrisch erfolgen! Können Sie Ihr rechts und linkes Bein, schmerzfrei, nicht bis in die gleiche Höhe anheben? Würden Sie sich dehalb das Becken behandeln lassen? Das ist normal!

Der Physiotherapeut müsse die Muskulatur entspannen, bevor der "CMD-Spezialist" den Biss nehmen kann:

Hierzu sei folgender Vergleich genannt: Stellen Sie sich vor, Sie wollten einen neuen Anzug kaufen. Dazu muss die Wirbeläsule entspannt sein, damit der Anzug auch richtig passt, erzählt Ihnen nun Jemand. Sie hängen sich daher nun für zwei Stunden mit den Füßen nach oben in zwei Schlingen und lassen den gesamten Körper mit dem Gewicht nach unten hängen. So wie eine Fledermaus, die an der Decke hängt! Nach zwei Stunden sind sie locker und entspannt und sofort kommt der Schneider und passt Ihnen einen neuen Anzug an. Der sitzt perfekt. Nun gehen Sie auf Ihren ersten Ball und stellen nach einer Stunde fest, dass der Anzug auf dem Boden schleift, weil die Hose viel zu lang ist. Was ist passiert? Als der Anzug angemessen wurde, war die Wirbelsäule locker und entspannt! So funktionieren Sie aber nicht im wirklichen Leben. Denn da hängen Sie nicht wie eine Flerdermaus mit den Füßen an der Decke und dem Kopf nach unten, sondern stehen auf Ihren Beinen und belasten die Wirbelsäule. Welchen Sinn soll es also machen die Wirbelsäule auf diese Art zu lockern und entspannen,bevor Sie Maß nehmen für einen neuen Anzug, wenn doch die reale Belastungssituation eine vollkommen andere ist? Welchen Sinn soll es also machen Ihre Kau- und Kiefermuskeln vor einer Bissregistrierung zu lockern und zu entspannen, wenn das doch gar nicht der realen Situation entspricht, mit der Sie tagtäglich leben. Lesen sie hier.

Der Physiotherapeut/Osteopath könne Kiefergelenkprobleme behandeln:

Würde Jemand behaupten Physiotherapeuten/Osteopathen könnten Knie-, oder Hüftgelenke ursächlich behandeln, würde selbst jeder Laie schmunzeln. Wird hingegen behauptet bei Kiefergelenken ginge das, wird es geglaubt. Fest steht, dass heraus gefunden werden muss, um welche Art der Kiefergelenkerkrankung es sich handelt und was dort in den Kiefergelenken überhaupt die Beschwerden verursacht. In der Regel handelt es sich um entzündliche Erscheinungen in der bindegewebigen Kiefergelenkkapsel, die durch anhaltende Fehlbelastungen verursacht werden. Fast ausnahnahmslos durch "zu niedrige" Backenzähne und sogenannten "Hyperbalancen" auf den Backenzähnen. Die Lösung der Beschwerden kann daher nicht darin liegen die Gesichtsmuskeln zu entspannen und die Gelenke zu dehnen, sondern nur darin, die bissbedingten Ursachen der Fehlbelastungen der Kiefergelenke aufzudecken und nachfolgend zu beseitigen!Lesen Sie hier.

Computer in der "CMD-Behandlung", zur Registrierung der Bisslage:

Es existiert kein Computer und keine Software, die in der Lage wäre die "neuromuskulär zentrierte Bisslage" eines Patienten fest zu stellen und zu registrieren. Hierbei handelt es sich um eine manualtherapeutische Maßnahme des "CMD-Spezialisten". Aus marketingtechnischen Gründen wird gelegentlich der Eindruck vermittelt Computerprogramme könnten leisten, was der Behandler nicht zu leisten vermag!

Myographien zur Untersuchung der Kiefermuskulatur:

Oftmals wird den Patienten anhand von Myographien der Kaumskulatur dargestellt, dass die Kiefermuskeln nicht gleichmäßig stark arbeiten und deshalb ein krankhafter Befund vorläge! Drücken Sie einmal die Hand Ihres Partners erst mit der rechten und dann mit der linken Hand, und Sie werden feststellen, dass es vollkommen normal ist, dass Sie mit der Armmuskluatur der einen Seite stärker zudrücken können, als mit der anderen. Ähnlich verhält es sich mit der Beinmuskulatur, wie jeder Fußballspieler bestätigen wird. Es ist vollkommen normal, dass Sie eine "Schokoladenseite" besitzen und eine "schlechtere". Genauso normal ist es, wenn Sie gerne und bevorzugt auf einer Seite kauen! Vermutlich mit der, die bei Ihnen besser entwickelt ist. Niemand würde auf die Idee kommen, Ihnen zu einer Therapie des Bewegungsapparates zu raten, nur weil Sie im rechten Arm mehr Kraft haben, als im linken. In der "CMD-Behandlung" geschieht aber häufig genau das. Unserer Auffassung nach ist das unseriös, weil hier ein Normalbefund pathologisiert wird, um Ihnen eine zusätzliche medizinische Dienstleistung zu verkaufen. Und für die Fälle, in denen die Kiefermuskulatur Teil des Problem ist, braucht man keine myographische Messung, sondern kann allein durch die manuell-provokativ-orthopädische Untersuchung der Muskeln feststellen, dass diese erkrankt sind.

Monatelange Schienentherapien, in denen "nichts" passiert:

Ihr CMD-Behandler muss Ihnen beweisen, dass er Ihnen helfen kann! Das Nachweisverfahren ist komplex und nur mit großem Aufwand und Präzision umzusetzen. Mit einem speziellen Aufbissbehelf muss es gelingen Ihre Beschwerden reproduzierbar zu beseitigen. Wenn Sie den Aufbissbehelf tragen sind Ihre Beschwerden weg, wenn sie ihn raus nehmen, sind sie wieder da! In der Regel dauert dieser Nachweis nur wenige Tage! Wenn Sie seit Monaten mit so einem Aufbissbehelf "laufen", ohne dass sich für Sie etwas zum Positiven verändert hat, dann sind Sie auf dem "Holzweg". Glauben Sie niemals, dass mit einer endgültigen Versorgung das erreicht werden könnte, was mit einem Aufbissbehelf nicht möglich war. Wenn der Behandler Ihnen mit einem Aufbissbehelf beweisen konnte, dass er Ihnen helfen kann, wird er diese Veränderungen auch in Ihr Kauorgan "einarbeiten" können. Was mit dem Aufbisbehelf nicht gelungen ist, gelingt auf keinen Fall mit einer aufwändigen Kronenversorgung!

Gefahren zu langer Schienentherapien:

Wenn Aufbissbehelfe/Schienen zu lange getragen werden und den Biss nicht optimal einstellen, besteht immer die Gefahr, dass es zu Veränderungen der Zahnstellungen kommt. Der Aufbissbehelf wirkt dann wie eine kieferorthopädische Apparatur. Das Problem besteht darin, dass Niemand vorhersagen kann, ob die Zähne nach Entfernung des Aufbissbehelfes dort stehen bleiben, oder wieder beginnen die Stellung zu verändern. Häufig kommt es durch zu lange Schienentherapien erst zu richtigen Problemen!

Anpassungs/Wachstumsvorgänge im Kiefergelenk:

Nach der Pubertät ist der Mensch prinzipiell ausgewachsen! Für die Behauptung, es käme unter Anwendung von Aufbissbehelfen, die länger getragen würden zu Anpassungsvorgängen (Remodellationen) in den Kiefergelenken, existiert keinerlei Beleg. Alle Gelenke besitzen im Erwachsenenalter so gut wie kein Regenerations- oder Anpassungsvermögen, weil Gelenke nicht durchblutet werden. Und Blut ist immer notwendig, wenn etwas heilen oder sich anpassen soll. Das ist auch der Grund, warum sich weder Knie- noch Hüftgelenke unter Belastung anpassen oder remodellieren!Kiefergelenke tun es auch nicht!

"CMD-Behandlung" mit Hilfe einer Vielzahl computerberechneter, aufeinanderfolgender Schienen: "Invalisign Schienen"

Lesen Sie bitte hierzu weiter unten. Das Verfahren funktioniert unserer Erfahrung nach bei "CMD-Behandlungen" nicht. Es gibt keinen einzigen uns bekannten "CMD-Behandlungsfall", der mit diesem Verfahren gelöst werden konnte. Die Behandlungskosten sind hoch. Der Misserfolg, und der tritt in "CMD-Fällen" regelmäßig ein wird stets damit begründet der Patient habe die Schienen nicht lange genug getragen. Der Patient hat also schuld, wenn es nicht funktioniert

Was kostet eine "CMD-Behandlung"?

Kurze Antwort: Diese Frage kann man so nicht beantworten, weil die Kosten, die für den Patienten entstehen vom Versicherungstatus abhängen, und davon was im Einzelfall an Diagnostik und Therapie geleistet werden muss. In jedem Fall müssen wir erst einmal herausfinden, ob Sie überhaupt an einer CMD leiden. Wenn ja, muss als nächstes überprüft werden, wo genau das Problem liegt und welcher Aufwand betrieben werden muss, um das Problem zu lösen. Prinzipiell kann man folgendes sagen. Wenn es möglich wäre Ihnen mit wenig Aufwand und geringen Mitteln zu helfen, dann hätte es schon Jemand getan und Sie würden sich nicht ins "CMD-Centrum-Kiel" begeben.

Was bezahlt meine Krankenkasse?

Grundsätzlich zahlen die gesetzlichen Kassen nichts! Das hängt mit dem Sozialgesetzbuch V, § 28, Absatz 2 zusammen, in dem den Kassen die Bezahlung der Diagnose und Behandlung "Craniomandibulärer Dysfunktionen" untersagt ist. Diese Kassen zahlen zwar "Knirscherschienen", die aber im Rahmen einer "CMD-Behandlung" keinerlei Sinn machen! Die günstigen Zusatzversicherungen zahlen ebenfalls meist nichts. Es gibt Zahnzusatzversicherungen, die anteilig Kosten übernehmen. Hier gilt es immer den Vertrag zu studieren und die Wartefristen zu beachten. Die Beilhilfen und die privaten Krankenversicherungen erstatten diese Behandlungen, gemäß den Verträgen, weitgehend.

Können Sie die Befunde meiner "CMD-Erkrankung" erheben und mein Zahnarzt führt die Behandlung durch?

Diese Vorstellung lässt sich in der Regel nicht umsetzen, da Befunderhebung und Verfahrenstechnik so behandlerspezifisch sind, dass diese nicht transferiert werden können. Nur wenn ein Behandler in der Lage ist selbst die Befunde zu erheben und die Diagnose zu stellen, ist er auch in der Lage, die sich daraus ergebende Therapie durchzuführen. Ein neuer Trend im "Gesundheitsmarkt" besteht darin, dass bei den Betroffenen eine umfangreiche Diagnostik betrieben, aber keine nachfolgende Therapie angeboten wird. Die Behandlung soll dann von einem anderen Zahnarzt durchgeführt werden. Häufig von dem, der den Patienten gerade an den "CMD-Fachmann" überwiesen hat. Die Patienten stehen dann mit Befunden da, die in der Regel nicht verwertbar sind. Mehrere tausend Euro sind in diesen Fällen verloren und jeder Therapeut wird aus haftungsrechtlichen Gründen darauf bestehen die Befunde, die zu einer Diagnose führen und nachfolgend in einer Therapie enden, selbst zu erheben. Der Patient sollte also bereits zu Beginn einer Diagnostik in Erfahrung bringen, ob der entsprechende Untersucher auch in der Lage ist eine nachfolgende Therapie anzubieten und durchzuführen. Letzten Endes erfährt der Patient nur über die erfolgreiche Therapie, ob die Diagnostik, für die er bezahlt hat auch wirklich stimmte. Hier gibt es leider eine zunehmende Diskrepanz zwischen Angebot einzelner Behandler und Institutionen, und den Erwartungen der Patienten. Jeder erfolgreiche Therapeut wird Ihnen konkret belegen können, dass die von ihm durchgeführte Therapie auch wirklich langfristig zu einem Behandlungserfolg führt.

Mir wurde gesagt, dass ich mich noch von anderen Ärzten untersuchen und behandeln lassen müsse.

Es gibt Fälle, in denen es sinnvoll sein kann Ärzte anderer Fachrichtungen zu konsultieren. Das sind im "CMD-Centrum-Kiel" Ausnahmefälle. Meist waren die Patienten, bevor Sie zu uns kommen, bereits bei einer Vielzahl von Ärzten, ohne dass man ihnen dort konkret helfen konnte. Andere Krankheitsbilder wurden bereits ausgeschlossen. Nun besteht der Verdacht, dass die Beschwerden durch eine Fehlfunktion des Kauorgans hervorgerufen wird. Diese Klärung ist Aufgabe eines "CMD-Spezialisten". Physiotherapeut und Osteopath können eine unterstützende Funktion haben, um Entwicklungen zu beschleunigen. Wir setzen sie nur in absoluten Ausnahmefällen ein.

Wie läuft eine "CMD-Behandlung" ab?

Eine CMD-Behandlung läuft in drei Schritten ab.

Schritt "1":
Mit einem Aufbissbehelf wird der Biss probeweise korrigiert. Das dauert in der Regel wenige Tage, maximal wenige Wochen, bis konkrete Ergebnisse vorliegen und klar ist, ob und welche der Beschwerden durch einen fehlerhaften Biss verursacht werden. Die einzige Funktion dieses Aufbissbehelfs besteht darin, diesen Nachweis zu erbringen! Von den gesetzlichen Krankenversicherungen wird dieser Aufbissbehelf nicht bezahlt. Wenn der Nachweis erbracht ist, hat der Aufbissbehelf seine Funktion erfüllt und wird aus diagnostischer Sicht nicht mehr benötigt.

Schritt "2":
Ist der Nachweis erbracht, dass die Beschwerden durch Fehler im Biss hervorgerufen werden, gilt es herausfinden, an welchen Zähnen die Ungenauigkeiten vorliegen. Das kann ein Zahn sein, oder auch achtundzwanzig Zähne. Es werde spezielle Gipsmodelle des Patienten hergestellt. Diese werden ausgewertet und der Biss und die Kiefergelenke vermessen. Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt nichts. Am Ende dieses zweiten Schrittes weiß man genau, welche Zähne die Beschwerden auslösen und was die Behandlung kosten wird.

Schritt "3":
Jetzt werden die Zähne behandelt, die den Bissfehler und damit die Beschwerden verursachen. In der Regel werden die Zähne durch Facetten aus Keramik oder durch Kronen und Teilkronen korrigiert. Der Umfang der Behandlung ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Welcher Umfang notwendig wird ist am Beginn der Behandlung nicht durch einen Blick in den Mund zu klären, sondern erst nach Auswertung der Schritte eins und zwei.

Der Sinn der CMD- Behandlung besteht darin, dass Kopfschmerzen und Verspannungen dauerhaft verschwinden. Alternative Methoden, wie Physiotherapie, Osteopathie und andere können in diesen Fällen eine wertvolle Hilfe darstellen. Die Fehler des Bisses aber vermögen diese Maßnahmen nicht zu korrigieren.

Das Ziel einer CMD-Behandlung besteht also darin die Betroffenen dauerhaft von ihren Beschwerden zu befreien und dabei Zähne und Kieferknochen möglichst lebenslang zu erhalten! Gut aussehen tut es in aller Regel auch noch! Auch wenn die Gesetzlichen Krankenversicherungen nicht zahlen, so doch die Privaten Krankenkassen, Beihilfen und einige Zahnzusatzversicherungen.

Seit Neuestem wird eine Behandlung angeboten, die vorrangig damit berworben wird, dass man sich den Schritt 3, die Behandlung der Zähne ersparen könne! Das Verfahren funktioniere derart, dass von einem externen Anbieter per Computerprogramm berechnet würde, wie die Zähne stehen müssten, damit die Beschwerden verschwinden. Hierzu sei es notwendig eine Vielzahl von "Schienen" nacheinander einzugliedern und am Ende der Behandlungen, die im fünfstelligen Eurobereich liegen, würden dann die Zähne so stehen, wie sie stehen müssten und alle Zähnen wären unbehandelt. So schön sich das auch anhört, ist die Wahrheit leider eine andere! Es gibt unserer Kenntnis nach keinen wissenschaftlichen Beleg und keine konkrete Falldarstellung, die auch nur einen einzigen nachweisbaren, dauerhaften Behandlungserfolg mit dieser Methode belegt! Das was aber regelmäßig vorkommt, dass das Verfahren nicht funktioniert, wird dann damit begründet, der Patient habe die "Schienen" nicht lange und regelmäßig genug getragen. Wobei keinerlei konkrete Vorgaben existieren, wie lange diese Schienen zu tragen seien! Hierzu gehören Schienen, die in der Machart von "Invisalign Schienen" hergestellt werden. Im Rahmen von "CMD-Behandlungen" gibt es keinen einzigen Fall weltweit, der mit derartigen Schienen erfolgreich behandelt, und dies publiziert worden wäre.

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