Fall 100
Leitbefunde:

Situation einer "Chronisch kompensierten "CMD" mit vermutlich altersbedingter Dekompensatio, nachfolgendem Rezidiv und einer Bisphonatbedingten Nekrose des Unterkieferknochens

Patientenidentifikation: 10583

Geschlecht: weiblich

Region Wohnort: Plön

Erstvorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 11.08.1998

Alter zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 71  Jahre

Behandlungszeitraum Funktionsdiagnostik/-therapie: 11.08.1998- 06.07.1999

Beschwerden vor Beginn der Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“:

  1. Anfang Januar 1999 beim Kaugummikauen, begann auf einmal ohne Vorwarnung eine Kieferklemme
  2. Schon zu früherer Zeit bei Zahnarztbehandlungen das Gefühl der Kiefer ließe sich nicht mehr schließen
  3. Kiefergelenkknacken bestand schon seit längerem
  4. Linksseitige Gesichtsschmerzen
  5. Verspannungen, linke Gesichtshälfte
  6. Einschränkung der Mundöffnung

Besonderheiten des Behandlungsfalles:

Die Patientin war nach Abschluss der Behandlung funktionell vollkommen beschwerdefrei und in einen vierteljährlichen Recall eingebunden. Im Jahr 2002 begannen, ohne erkennbare Ursache auf der linken Seite starke Kiefergelenkgeräusche. Im Rahmen einer neuen instrumentellen Okklusionsanalyse wurden minimale Unstimmigkeiten in der Okklusion festgestellt, die nachfolgend erst auf den Modellen und dann im Munde der Patientin eingeschliffen wurden. Dabei konnte die gesamte Rekonstruktion erhalten werden. Nach Abschluss der subtraktiven Korrekturen am 17.04.2002 war die Patientin bis zu ihrem Tode in 2008 vierteljährlich nachversorgt und war funktionell erneut vollkommen beschwerdefrei. Im Jahr 2007 wurde die Patientin in regio 36 mit einem Implantat versorgt. Hier gab es nachfolgend ein Problem mit einer Reaktion der Patientin auf Bisphosphonate, die nach der Implantation vom Hausarzt wegen einer Osteoporose angesetzt wurden. Es ist bis heute in Deutschland relativ unbekannt, dass es im Rahmen der Therapie mit Bisphosphonaten bei bestimmten Patienten zu Nekrosen des Alveolarknochens kommen kann, und zwar nur auf den Kieferknochen beschränkt. In den USA laufen diesbezüglich bereits große Sammelklagen gegen einzelne Pharmaunternehmen. Das Implantat musste nachfolgend wieder entfernt werden, die Lücke blieb unversorgt.

Beschwerdeniveau zu Beginn der Behandlung auf einer „Skala von 0-10“: 9

Beschwerdeniveau am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“: 0

Physiotherapie als Begleitmaßnahme: Nein

Osteopathie als Begleitmaßnahme: Nein

Nachsorge der funktionstherapeutischen Behandlung im CMD-Centrum-Kiel“: Recall alle 4 Monate bis zum Tode in 2008

Fotoserie 10583

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