Fall 79
Leitbefunde:

Wiederherstellung des stomatognathen Systems eines bekannten und zu gemeinsamer Zeit in der 1990er Jahren restaurierten "CMD-Patienten" nach eingetretener Dekompensation in Folge von Zahnverlusten und Bisslageverschiebung. Der Patient ist über viele Jahre hinweg während seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr unzureichend parodontal nachversorgt worden. Dies führt zu erheblichen parodontalen Schäden, im Zusammenhang mit einer insuffizienten Mundhygiene. Die Restauration des Kauorgans, die 2008 begann wurde durch den Patienten wiederholt unterbrochen. In diesem Zusammenhang kam es zu Kollateralschäden, so dass die anfänglich als definitve Restaurationen geplanten Versorgungen, infolge mit diesen Zeitabläufen verbundener Komplikationen allesamt wieder entfernt werden mussten. Diese Abläufe zogen sich über einen Zeitraum von 10 Jahren hin. In diesem Fall sind die verschiedensten Komplikationen erkennbar. U.a. die Komplikation nicht osseointegrierter Implantate, bei denen im Nachhinein gesagt werden kann, das chronisch pulpitische Zähne, ohne jede erkennbare klinische oder radiologische Auffälligkeiten die Osseointegration von Implantaten, die in deren Nähe gesetzt werden verhindern. Erst durch die wiederholte ausbleibende Osseointegration kommt der Verdacht der chronischen Pulpitis auf.

Patientenidentifikation: 12045

Geschlecht: männlich

Region Wohnort: Dänischenhagen

Erstvorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 02.09.2008

Alter zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 53 Jahre

Behandlungszeitraum Funktionsdiagnostik/-therapie: 02.09.2008-2018

Beschwerden vor Beginn der Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“:

  1. Eingeschränkte Kaufunktion
  2. Auffächerung der Oberkieferfront mit zunehmender Lückenbildung zwischen den Zähnen
  3. Undefinierbares "Ziehen", "Spannen"im Gesichtsbereich
  4. Zunehmende ästhetische Beeinträchtigung
  5. "Mit dem Biss stimmt etwas nicht"Ab 8. Lebensjahr starke Kopfschmerzen
  6. Fester Biss, Zähnepressen
  7. Halsschulternackenbeschwerden

Besonderheiten des Behandlungsfalles:

Der Patient wurde von Dr. von Peschke in den 90er Jahren, im Rahmen der Tätigkeit als Geschwaderzahnarzt behandelt. Im Rahmen einer prothetischen Rekonstruktion dekompensierte der Patient derart fulminat, dass die Behandlung abgebrochen werden musste, um die funktionelle Dekompensation aufzufangen und den Patienten wieder schmerzfrei zu stellen. In der Folge wurd dann eine funktionsanalytische Untersuchung durchgeführt und eine funktiontherapeutische Rekonstruktion des Kauorgans durchgeführt. Nach Beendigung seiner Dienstzeit hat der Patient dann das "CMD-Centrum-Kiel" aufgesucht, weil es in Folge eines nicht konsequent durchgeführten Recallsystems bei der Bundeswehr zu einem parodontalen Verfall des Kauorgans gekommen ist. Bedingt durch Zahnverluste hatte der Patient erneut funktionell dekompensiert und eine zunehmende funktionelle Symptomatik entwickelt. Im Rahmen der Behandlung kommt es auch durch wiederholte Terminverschiebungen und längere Abwesenheiten des Patienten zu wiederkehrenden, unvorhersehbaren Komplikationen. Alle Komplikationen müssn für sich gelöst werden, bevor die Wiederherstellung des Kauorgans in Angriff genommen werden kann.

Die funktionstherapeutische Behandlung hat sich mit langen Unterbrechungen über 10 Jahre hingezogen.

Beschwerdeniveau zu Beginn der Behandlung auf einer „Skala von 0-10“: 7

Beschwerdeniveau am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“: 0

Physiotherapie als Begleitmaßnahme: Nein

Osteopathie als Begleitmaßnahme: Nein

Nachsorge der funktionstherapeutischen Behandlung im CMD-Centrum-Kiel“: Recall alle 3 Monate angestrebt, bis heute

Ablauf der Behandlung:

02.09.08: Erstvorstellung mit erheblichen paroodntalen Schäden

05.09.18: Manuelle FAL, Erstuntersuchung

22.09.08: Zahnentfernungen

10.11.08: Zahnentfernungen, Implantate 32, 42

01.04.09: Adjustierter Aufbissbehelf

22.04.09: Instrumentelle Okklusionsanalyse

03.06.09: Parodontalbehandlung OK

29.09.09: Parodontalbehandlung UK

30.11.09: Implantierungen 25, 27

05.01.10: Entfernung 27

07.06.10: Freilegung Implantate 32, 42

02.09.10: Versorgung Implantate 32, 42

20.09.10: 32, 42, Laborgefertigte Dauerprovisorien

06.03.12: Implantierung 25, 27

27.08.12: Freilegung Implantate 25, 27

28.09.12: Brückenversorgung 25-27

17.10.12: Versorgung der UK Seitenzähne mit definitiven Restaurationen

08.11.12: Entfernung 36

11.03.13: Implantatinsertion 36

14.03.13: Entfernung 35

07.05.14: Implantatinsertion 35, 45, 46

15.05.14: Endodontie 44

10.06.14: Eingliederung adjustierter Aufbissbehelf

10.09.14: Entfern ung Implantat 45

22.09.14: Implantatinsertion 44

29.09.14: Endodontie 25

05.02.15: Implantatfreilegung 35, 46, Entfer nung Implantat 44, Entfernung Zahn 43

12.02.15: Dauerprovisorische Versorgung 35, 36, 46

15.10.15: Implantatinsertionen 43, 45

30.10.15: Eingliederung Uk Interimsersatz, Modellguss

02.02.16: Freilegung 43, 45

22.02.16: Dauerprovisorische Versorgung 43, 35

26.02.16: Instrumentelle Okklusionsanalyse

11.07.16: Versorgung der UK Seitenzähne mit Laborgefertigten Dauerprovisorien

30.11.16: Versorgung der Oberkieferseitenzähne mit Laborgefertigten Dauerprovisorien

10.01.17: Versorgung der OK Frontzähne mit Laborgefertigten Dauerprovisorien

23.02.17: Versorgung UK Front Laborgefertigte Dauerprovisorien

26.06.17: Intensivierung PAr-Recall, Mundhygiene

12.10.17: Versorgung UK Seitenzähne, definitive Restaurationen

14.12.17: Versorgung OK Seitenzähne, definitive Restaurationen

25.01.18: Versorgung UK Frontzähne, definitive Restaurationen

19.02.18: Versorgung OK Frontzähne, definitive Restaurationen

11.06.18: Nachversorgung 34, defintive Restauration

25.11.18: Abschlussuntersuchung, Patient ist vollkommen beschwerdefrei

Fotoserie 12045

Behandlung einer dekompensierten "CMD" in Folge parodontal bedingter Zahnverluste und einer damit einhergehenden Verschiebung der Bisslage