Abfahrt nach Frankfurt zur Jahrestagung der DGFDT

Einmal im Jahr findet die Jahreshauptversammlung der DGFDT in Bad Homburg, in der Nähe von Frankfurt statt.

Früher einmal eine interessante Veranstaltung, auf der man wirklich noch Neues erfahren konnte, heute eine Veranstaltung mit Hochglanzformat und vor allem der fachlichen Beliebigkeit.

Inzwischen in einigen Bereichen sogar ein Tummelplatz esoterischer Ansichten alter Zahnärzte, die besser schon vor längerer Zeit ihre Tätigkeit aufgegeben hätte, als man sie noch für vortragswürdig gehalten hatte.

Beinlängendifferenzen, Beckenschiefstand, alles Dinge des täglichen Lebens, die heute im Sinne esoterischer Ansichten, inzwischen auch in der Zahnmedizin, dafür verantwortlich sein sollen, wenn Patienten CMD, Bruxismus und alle andere mögliche Krankheiten entwickeln.

Das Ganze erinnert zunehmend mehr an die Cholesterindebatte, und wie man Menschen krank definiert.

Allein: Dass praktisch Niemand gleich lange Beine besitzt, keine symmetrischen Hände,  auch die Arme, Ohren und selbst die Augen nicht symmetrisch sind...wen kümmerts. Das kann man zwar alles mit eigenen Augen erkennen, aber Gesundheitsdienstleister müssten es doch besser wissen.

Es ist diese ganze Unseriosität, die zunehmend mehr in die Medizin eingezogen ist und letzten Endes sitzen in den Vortsänden solcher Fachgesellschaften auch nur Menschen, die mal mehr und mal weniger ihre eigenen Ideen und Vorstellungen in die Ausrichtung einer Fachgesellschaft einbringen.

Es wird eben einfach behauptet und behauptet, bis der Arzt kommt.

Und das alles im Namen einer zahnärztlichen Fachgesellschaft, die sich zunehmend mehr in die medizinische Bedeutungslosigkeit manövriert, weil man dort Erfolg nur noch als Zunahme der Mitgliederzahlen versteht und wenn der Trend in Richtung Esoterik läuft, da Fakten zunehmend weniger interessieren, dann wird eben das Vortragsangebot zumindest in Teilen auch esoterisch.

Und wenn ja alles, was am menschlichen Körper nicht symmetrisch sei, Ursache irgendeiner Erkrankung sein könne, hier nun eben CMD, dann gibt’s ja auch da viel zu tun.

Wie man allerdings Beinlängendifferenzen, asymmetrische Becken u.a anderes zu heilen gedenkt?

Wir wissen es nicht und ehrlicherweise muss man sagen, hört man diesen Kollegen zu: Die auch nicht.

Wir haben hier in Kiel noch nie von einem Patienten gehört, dem man Beine und Becken chirurgisch gebrochen hätte, um sie nachfolgend wieder symmetrisch zusammen zu schrauben, um damit CMD induzierte Kopf- und Gesichtsschmerzen zu therapieren.

Aber, man kann damit natürlich ellenlange Diagnostiken und alles Mögliche andere begründen, das den Patienten nur in aller Regel nicht hilft.

Und wenn ein Patient positiv auf eine Einlagesohle reagiert, dann ist das bestimmt so.

Dann hat der Patient aber ein orthopädisches Problem und keine CMD.

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