Aktuell drehen mehrere Private Krankenversicherungen durch
Im Moment läuft gerade wieder eine Welle durch die deutsche private Krankenversicherungsindustrie, die man nur damit erklären kann, dass dort eine Parole ausgegeben wurde, wie man Ausgaben im zahnärztlichen Bereich noch weitewr reduzieren kann.
Es ist nicht nur so, dass die privatzahnärztliche Gebührenordnung seit 33 Jahren nicht erhöht worden ist, sondern, weil das Thema GOZ über Jahrzehnte hinweg ausprozessiert worden ist einzlne Versicheurngen zu immer neuen und immer abstruseren Behauptungen greift, um den Versicherten Erstattungen zu verweigern.
Zur Zeit ist die DEBEKA aktiuv und behauptet die Berechung der GOZ 5170 sei neben der GOZ 0050 und GOZ 0060 nicht statthaft.
Nun muss man wissen, dass es sozusagen der originäre Sinn der GOZ 5170 (individueller Abformlöffel) ist, Modelle nach GOZ 0050 (ein Modell) und der GOZ 0060 (Modellpaar) zu gewinnen.
Es wäre geradezu unsinnig die GOZ 5170 zu erbringen, ohne dass zwangsläufig die GOZ 0050/GOZ 0060 folgt.
Man hat zunehmend das Gefühl, man sei in einem Tollhaus. Das wird dann einfach behauptet, so als ob morgens bei der DEBEKA Jemand im Büro entscheidet: "Wir erstetten einfach die GOZ Nummer xy nicht mehr zusammen mit der GOZ Nummer yz."
Ob es dafür eine Rechtfertigung geben könnte interessiert uns nicht, denn wir wissen:
Wenn wir in 100% der Fälle kürzen, nehmen 80% der Versicherten das hin und 20% klagen. Von den 20% die klagen, werden wir in 80% einen absurden Vergleich anstreben, um ein Urteil vor Gericht zu vermeiden, dass die Unrichtigkeit unserer Kürzung fetsstellt und in den paar Prozent der Fälle, in denen wir verlieren, gehen wir durch alle Instanzen, um ein rechtskräftiges Urteil möglichst lange zu verhindern.
Es ist beschämend, wie sich renommierte Krankenversicherungen verhalten, die seit 33 Jahren keinen Cent mehr für zahnärztliche Leistungen erstatten müssen. Dabei 33 Jahre lang ihre Versicherungspärmien erhöhten mit dem Hinweis die Zahnärzte würden viel zu viel verdienen und sich und ihren Aktionären dabei die Taschen voll machen.
Es passt gut zu dem Beitrag der letzten Woche.
Man kann das als langjähriger Betrachter nur noch als eine unverfrorene Unverschämtheit bezeichnen, was sich private Krankenversicherungsunternehmen aktuell wieder erlauben. Man muss nun wirklich kein Fan der Bürgerversicherung sein, um sich zu fragen, ob das am Ende nicht das bessere Ergebnis wäre, als eine private Krankenversicherungsindustrie, die zunehmend mehr und mehr durch aggressives Verhalten auffällt.
Es fällt besonders deshalb ins Auge, wenn man Patienten über jahrzehnte hinweg behandelt, und zwar mehr oder weniger in immer gleicher Weise, also in einer medizinischen Kontinuität und auf einmal, ohne jedes erkennbare Vorzeichen, die Versicherug dann kommt und behauptet, was 15 Jahre vorher ohne Beanstandung abgerchnet worden sei, sei nun auf einmal alles verkehrt.
Dabei ist das typische Vorgehen: Es wird einfach irgendetwas behauptet. Jeglicher Beleg fehlt und das Ganze natürlich mit der Botschaft: Da habe der Zahnarzt etwas falsch abgerechnet.
Wir bleiben dabei: Das vielgepriesene Gesundheitswesen existiert in diesem Land schon lange nicht mehr und der Hinweis, woander sei es ja noch schlechter, bringt da leider auch nichts an Erkenntnisgewinn.
Es mag ja sein, dass der demographische Wandel auch Druck auf die privaten Krankenversicherer ausübt. Das gibt denen aber noch lange nicht das Recht anderen Beteiligten im Gesundheitswesen Unredlichkeit zu unterstellen.
Das ist leider einer der vielen Trends im Gesundheitswesen und wo das hinführen wird kann man als Insider schon heute ziemlich genau vorhersagen.
Am Ende wird es nur noch einige wenige AKteure im Markt geben.
Der Patient bezahlt und die Versicherer werden sich im Markt der sogenannten Leistungserbringer etablieren.
Über die Versicherung legt man dann fest, worauf der Versicherte Anspruch hat und über abhängig beschäftigte Zahnärztinnen wird dann der Leistungsumfang festgelegt, den der Versicherte beanspruchen darf.
Das Motto: Viel Prämie, möglichst wenig und vor allem einfache Leistung und viel Rendite für die Aktionäre wird dann das Endergebnis dieses Strukturwandels sein.
Die breit Masse wird das nicht einmal groß bemerken, denn die wissen ja gar nicht, wie das früher mal gewesen ist, als es noch richtige CMD-Behandlungen gab und nicht nur ein Rezept für 6 Termine beim Physiotherapeuten im Quartal.