Altbekannte CMD Patientin aus Göttingen kommt nach Kiel zurück
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Zum Verständnis: Das absolute Gros rekonstruierter CMD Patienten lässt sich in Kiel in engmaschigen Recallintervallen nachbehandeln.
Ziel dieser Behandlungen sind: Erhalt der aufwändigen Rekonstruktion:
- Vermeidung parodontalen Knochenabbaus durch Belag- und Konkremententfernung
- Vermeidung von Sekundärkariesbildung an Restaurationsrändern durch Belagentfernung und Kontrolle
- Früherkennung von funktionellen Problemen durch altersbedingte Veränderungen der Okklusion und gegebenenfalls frühzeitige und minimalokklusale Feinkorrekturen
In vereinzelten Fällen kommt es dazu, das sich die Wege zwischen dem CMD CENTRUM KIEL und dem rekonstruierten Patienten trennen. In aller Regel hört man dann in diesen Fällen zumindest lange Zeit nichts mehr voneinander.
Die Patientin wurde hier umfangreich rekonstruiert und zwar in der Zeit von 2013 bis 2015.
Es kam dann in der Folge, vermutlich durch ganz normale Veränderungen der Okklusion zu Folgebeschwerden und erneuten diagnostischen Maßnahmen, mit denen erneut festgestellt werden konnte, dass es sich auch tatsächlich um funktionelle Beschwerden handelte.
Das ist, entgegen landläufiger Meinung, keinesfalls sicher, sondern muss dann erst einmal wieder nachgewiesen werden.
Insofern ist dieser Fall, egal wie er ausgehen mag, so interessant, weil es esich eben nicht um einer der vielen Sonnenscheinfälle handelt, in denen alles und jedes scheinbar mühelos und auf Anhieb klappt.
Und doch ist es gerade in einem derartige Fall so wichtig ganz zielgerichtet und schnörkellos vorzugehen, will man sich überhaupz fdie Möglichkeit eröffnen, am Ende zu einem guten Ergebnis zu gelangen.
Das haben wir auch und dann kam es zu unterschiedlichen Auffassungen bezüglich der weiteren Vorgehensweise, die dazu geführt hatten, dass die Patientin sich dann in die Hände eines Göttinger Behandlers begeben hatte.
Der Kollege hat dann in Hamburg eine vermutete rheumatische Erkrankung ausschließen lassen. Einen ganz konkreten Ausschluss gibt es zwar nicht, aber eben auch keinen Hinweis auf das Vorliegen einer rheumatischen Erkrankung!
Im weiteren Verlauf wurden dann, nach Angabe der Patientin subtraktive Maßnahmen an den Seitenzähnen erbracht, die am Ende dazu führten, dass die Patientin das Gefühl hatte, hinten keinen Biss mehr zu haben.
Die Behandlung mit einem Aufbissbshelf ergab keine neuen Erkenntnisse.
Was man dazu sagen vermag?
Dazu lässt sich nicht viel sagen, weil man selbst nicht dabei gewesen ist.
Und dabei sollte man es dann auch belassen.
Was man sagen kann, dass die Patientin erneut an möglichen funktionellen Beschwerden leidet. Zumindest ist das der Verdacht, der besteht und der nunmehr, wie in allen anderen Fällen auch, komplett neu verifiziert werden muss, denn wir wissen:
Nur weil ein Patient an scheinbar typischen Symptomen einer CMD leidet, bedeutet das noch lange nicht, dass er an einer CMD erkrankt ist. Auch dann nicht, wenn er oder sie zuvor wegen einer CMD behandelt wurde.
Letzten Endes spielt es auch keine Rolle, was in der Vergangenheit passiert ist: Es geht darum erneut die Kausalität zwischen Beschwerden der Patientin und vorliegenden okklusalen Störungen nachzuweisen.
Dabei werden die vermuteten okklusalen Störungen häufig erst im Verlauf des diagnostischen Verfahrens offenkundig und erkennbar.
An diesem Fall lässt sich wunderbar erklären, wie man in der Behandlung von CMD Patienten zu Erfahrungen kommt, denn dieser Fall, war schon vor Jahren Teil einer selbstkritischen Reflexion, bezüglich des Umfangs funktionstherapeutischer Rekonstruktionen des Kauorgans.
Allerdings ganz anders, als man auf den ersten Blick vermuten könnte.
Dies scheint möglicherweise der Fall zu sein, in dem das Thema: Materialeigenschaften der definitiven Versorgungen einen kleinen, aber doch entscheidenden Beitrag zu der hier beschriebenen Krankheitsgeschichte leisten könnte.
Das hören Sie mehr in einem Audiopodcastbeitrag, der hier, ab heute Abend, zu hören ist.
Im Vergleich der Restaurationen im Unterkieferseitenzahnbereich ist deutlich erkennbar, dass sich die Versorgungen nicht mehr in dem Zustand befinden, wie direkt nach der adhäsiven Eingliederung vor knappen fünf Jahren.
Welchen Einfluss die vorgenommenen Einschleifmaßnahmen des Vorbehandlers haben ist schwer zu sagen und nur abzuschätzen.
Aus langjähriger Betreuung rekonstruierter Patienten ist ein patientenbedingter Verschleiß, wie er hier im Bereich der physiologischen Kauflächen vorliegt, nicht bekannt.