"Alte" Patientin aus Tönning kommt wieder mit einem ungewöhnlichen Wunsch
12129
Man mag es kaum glauben, aber die Patientin war schon einmal vor 9 Jahren hier. Im Jahr 2008. Hat damals eine Erstuntersuchung durchführen lassen und einen Aufbissbehelf erhalten. Es wurden sogar, dank des damaligen positiven Diagnostikverlaufes Planungen für eine funktionstherapeutische Behandlung aufgestellt, dann aber nicht umgesetzt.
Und jetzt kommt es: Diesen Aufbissbehelf hat die Patientin dann 9 Jahre lang, in Klammern (neun Jahre lang), nachts getragen und es ging ihr gut!
Bis vor vier Wochen. Seitdem ist die Wirkung des Aufbissbehelfs wie aus dem Nichts verschwunden und seitdem geht es der Patientin richtig schlecht. Beschwerdelevel: 9.
Eine Untersuchung der Patientin zeigt erhebliche Befunde im Bereich der Kiefermuskulatur und beider Kiefergelenke, so dass der Patientin gegenüber der Verdacht geäußert wird, dass es vermutlich möglich sein wird die Kausalität ihrer Beschwerden zu den vorhandenen Störungen im Biss erneut nachzuweisen, aber aller Voraussicht nach das bisherige Modell: "Aufbissbehelf rein, nächtliche Trageweise und damit verbunden Beschwerdefreiheit, so vermutlich nicht noch einmal funktionieren dürfte.
Besonders interessant ist die Darstellung, die die Patientin bereits 2008 mitgebracht hatte.
Aus dieser Darstellung vermag man zweierlei zu entnehmen:
1. Die Patientin war bereits umfangreich interdiszplinär unterwegs, bevor sie das CMD CENTRUM KIEL aufgesucht hatte!
2. Die Patientin war nach eigener Angabe 9 Jahre lang weitgehend beschwerdefrei durch eine Maßnahme, hier einen Aufbissbehelf, der ausschließlich die Okklusion der Patientin, will sagen, deren Biss beeinflusst hat.
Die Patientin gibt an, sie habe seit vier Wochen folgende Beschwerden:
Kopfschmerzen, rechts
Gesichtsschmerzen, rechts
Wandernden Beschwerden in den Kiefern
Beschwerden im Bereich der Jochbögen
Wiederkehrenden Problemen der Nasennebenhöhlen
Vermehrten Blähungen
Zugempfindlichkeit
Schwindel
Stress
Augenlidzucken
Beschwerden der Augen, Stiche Druck in/hinter den Augen
Halsschulternackenbeschwerden
Rückenschmerzen
Ohrgeräusche
Morgendlich festem Biss
Ohrbeschwerden
Es besteht das Gefühl,
Morgens wie gerädert zu sein
Es erfolgt eine Erstuntersuchung und die Abformungen und Registrierungen der Bisslage zur Herstellung eines adjustierten Aufbissbehelfs.
Was man abschließend an diesem Fall zu erklären vermag: Entgegen immer wieder einmal zu hörender Behauptung kann man auch an diesem Fall erkennen, dass eine nicht behandelte Craniomandibuläre Dysfunktion nicht so einfach ohne okklusale Therapie verschwindet, auch wenn diese Patientin das lange glauben durfte.
Die Befunde der strukturellen Gewebeanalyse zeigen jedenfalls sowohl im Bereich der Kopf- und Kiefermuskulatur und auch der bindegewebigen Anteil der Kiefergelenek sehr stark ausgeprägte Befunde, die aus Behandlersicht in einem gewissen Widerspruch zu der Angabe der Patientin stehen, sie habe die letzten 9 Jahre überhaupt keine Beschwerden gehabt. Letzten Endes aber weder für die nun erneut anstehende Diagnostik und eine mögliche, sich daran anschließende Funktionstherapie, von Belang.