Berliner Patientin zur Instrumentellen Okklusionsanalyse vor Beginn der definitiven Versorgung
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Wir fangen jetzt mal anders an und die Patientin liest das hier auch mit.
Jeder Zahnarzt möchte am Liebsten gesunde Zähne versorgen, die in einem gesunden Knochen stehen, bei einem gesunden Patienten.
Das gibt es auch, jeden Tag und das millionenfach.
In das CMD CENTRUM KIEL kommen aber leider oftmals nur die Patientin, die
Erstens nicht gesund
Zweitens keine gesunden Zähne und
Drittens keinen gesunden Knochen mehr haben
und das hat sich inzwischen auch herumgesprochen, weder das erste, noch das zweite und auch nicht mal das dritte bei Lidl im Sonderangebot zurückkaufen können.
Was macht man nun aber mit diesen Patienten?
Man kann sich zum einen darauf konzentrieren die o.a. Traumpatienten zu behandeln oder aber man ist bereit sich für die zweite Patientengruppe etwas einfallen zu lassen.
Wir im CMD CENTRUM KIEL müssen das schon deshalb, weil uns die erste Patientengruppe überhaupt nicht aufsucht, und wir die ehrlich gesagt, auch eher langweilig finden, also müssen wir uns für die zweite Patientengruppe etwas einfallen lassen.
Nun kann man hier stundenlang schlaue Blogbeiträge verfassen, aber die Kunst liegt eher darin, es auf den Punkt zu bringen.
Das Zauberwort heißt: Abwägung!
Man muss sich erst einmal vor Augen halten, dass wir keine Möglichkeit haben aus einem Patienten der Gruppe 2 einen Patienten der Gruppe 1 zu machen.
Auf der anderen Seite ist es oftmals nicht möglich der Idee zu folgen: Wenn wir jeden Zahn heraus nehmen würden, der nicht wirklich in jeder Hinsicht richtig koscher ist, dann müsste man vielen dieser Patienten der Gruppe 2 sehr viele, wenn nicht gar alle Zähne entfernen.
Das Problem ist aber, dass man CMD Patienten nicht mit Teil- oder Totalprothesen behandeln kann. Es funktioniert einfach nicht.
Also müssten Implantate rein und solche Fälle gibt es ja, in denen wir bei einem Patienten, um die 20 Implantate inserieren.
Das sind aber Extremfälle und zwar auch, was die damit verbundenen Kosten betrifft.
Das können schlichtweg nur wenige und das bezieht sich sowohl auf die Patienten, als übrigens auch auf die Ärzte, die das umzusetzen vermögen.
Was ist also nun die Lösung des Problems?
Es gilt abzuwägen!
- Was ist medizinisch vertretbar?
- Was will der Patient?
- Was sind die Kosten?
Dabei steht eines fest: Jeder der Einzelfaktoren kann ein Killerfaktor sein.
Der Patient kann noch so viel Geld haben und Wünsche, wenn der Arzt sagt: Geht nicht, verstößt gegen Richtlinien, dann geht es eben nicht.
Gleiches gilt, wenn der Arzt sagt: Wir sollten das so und so machen und der Patient antwortet: "Kann ich nicht bezahlen."
Meist ist es in diesen Fällen eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Aspekten.
Daher kann es sein, dass man sich in der Abwägung entscheidet auf einen Zahn zu setzen, auf den man in einem anders gelagerten Fall eher nicht setzten würde, weil auf diesen Zahn zu verzichten zu einer Latte weiterer Entscheidungen führen würde, die am Ende das gesamte Projekt unmöglich machen würden.
Anders gesagt: Wie im wirklichen Leben muss man Kompromisse eingehen und ob der eingegangene Kompromiss dann wirklich lange Jahre ein guter Kompromiss war, das weiß man immer erst hinterher.
Dem Behandler, der so denkt, dem ist das sowieso klar: Entscheidend ist, dass es dem betroffenen Patienten auch klar sein muss und deshalb ist jeder Arzt gut beraten seinem Patienten von Beginn an Reinen Wein einzuschenken, denn wenn es dann zur Komplikation kommt und der Patient weiß, dass es unter den gegebenen Bedingungen nur ein Kompromiss sein konnte, dann gibt es auch konstruktive Lösungen.
Zum Problem wird das alles ja immer nur dann, wenn der Patient glaubt, oder besser glauben möchte, nur weil er viel Geld ausgegeben hat für eine Versorgung konnte der Arzt damit auch dies gesamten Vorschäden auf Null stellen.
Und das kann selbst der beste Arzt nicht und ein guter Patient weiß das auch.