Das Neueste vom Arztbewertungsportal Jameda
Für uns schon lange kein Thema mehr, nun aber auf Hinweis eines Patienten dann doch.
Jameda hat mal wieder seine "Geschäftsbedingungen" geändert.
War es unserer Erinnerung nach früher so, dass der Patient dort einen Arzt bewerten konnte, ist das nun nicht mehr notwendig.
Inzwischen können auch Begleitpersonen, die sich bei bewertetem Arzt gar nicht selbst in ärztlicher Behandlung befinden ihre Gemütsregungen bei Jameda veröffentlichen.
Nun ist vor einigen Tagen durch die Presse gegangen, dass die Firma Jameda verkauft worden ist. Es gab schon längere Zeit Spekulationen darüber, dass das Geschäftsmodell dieser Firma, das vorrangig darauf beruhte Ärzte anonym an den Pranger zu stellen, und den Ärzten dann Gold und Platin Pakete zu verkaufen, damit die sich dann bei Jameda gegen die anonymen Verunglimpfungen wehren durften. Andres ausgedrückt: Ohne Hasskommentare und Hetze kein Bedürfnis bei Ärzten sich gegen diese Verunglimpfungen wehren zu wollen. Also, so die ganz betriebswirtschaftliche Betrachtung: Je mehr Häme und Hetze, umso mehr Ärzte, die sich Gold und Platin Pakete bei Jameda kaufen, um sich dort dann bei Jameda mit der Hetze auseinandersetzen zu dürfen. Der Arzt, der nicht bereits zu zahlen, wird zwar dann auch bei Jameda verhetzt, darf sich dort aber nicht mal wehren.
Das Geschäftsmodell leuchtet ein, hat nur nichts mit dem ursprünglichen Anspruch zu tun, den Patienten zum richtigen Arzt lotsen zu wollen. Da kann nur einer sein, der ein Gold- oder Platin Paket bei Jameda bezahlt und dafür sorft Jameda dann auch dafür, dass der Gold- oder Platin-Arzt auch von der sonst üblichen Jameda Hetze verschont bleibt.
Dass das auch noch anders funktionierte hat der Verfasser dieses BLOGs kennen gelernt, nachdem er seinen GOLD-Vertrag gekündigt hatte, weil er dieses Betrugssystem einfach nicht mehr mittragen wollte. Keine 24 Stunden nach der Kündigung seines Vertrages waren 25 % der bisher positiven Bewertungen von Jameda gelöscht und der Notenschnitt drastisch abgesenkt. Ja, auch der Verfasser dieses BLOGs hat mal daran geglaubt, wenn er brav jeden Monat an Jameda bezahle, dann könne er in Ruhe arbeiten. Falsch gedacht. Vielleicht hätte man das Jameda-Gold-Paket auf das Jameda-Platin-Paket aufrüsten sollen. Wir wissen es nicht.
Na jedenfalls,... Jameda lässt sich nicht einfach kündigen, so wie man seine Ehefrau verlassen kann, wenns nicht mehr passt. Jameda bestraft abtrünnige Ärzte. Auf einmal werden die positiven Bewertungen von Patienten als nicht glaubwürdig abgelehnt und nur noch die Negativbewertungen veröffentlicht.
Das OLG München war übrigens der Meinung der Kläger habe keinen Anspruch auf Wiedereinstellung der positiven Bewertungen, die zum Teil bereits seit eineinhalb Jahren dort veröffentlicht waren, da der Kläger ja nicht beweisen könne, wer die positiven Bewertungen abgegeben habe. Schon das LG München hatte festgestellt, auf Hinweis der Firma Jameda:
"Ein Arzt habe gar keinen Anspruch auf die Veröffentlichung positiver Bewertungen bei Jameda!"
Es ist traurtig, dass deutsche Richter so etwas durchgehen lassen.
Richtig gelesen: Das OLG München verlangte vom Kläger, der müsse beweisen wer die positiven Bewertungen über ihn bei Jameda anonym abgegeben hatte. Bezüglich der negativen Bewertung muss übrigens die Firma Jameda nicht beweisen, wer diese abgegeben hat. Inzwischen ja auch Begleitpersonen, wer auch immer das sein mag.
Dass man das Gefühl hat, dass deutsche Richter in einer anderen Welt leben, vermag nicht zu verwundern.
Der eine oder andere Leser dieses BLOGs wird sich auch daran erinnern, dass der Verfasser dieses BLOGs auch vor dem LG Hamburg gegen die Firma Jameda gerichtlich vorgegangen ist.
Und, das gehört zur Wahrheit: Tatsächlich kläglich gescheitert ist, auch wenn der Unterlassung im LG Hamburg stattgegeben wurde.
Wir erinnern uns: Vor dem LG Hamburg konnte der Verfasser dieses BLOGs zwar einen vermeintlichen Sieg feiern, weil das Landgericht Hamburg der Firma Jameda untersagte zu äußern: "Der Bewertungsverlauf des Dr. von Peschke sei manipuliert".
10.000,-€ Gerichts- und Anwaltskosten für den Verfasser dieses BLOGs später, durfte die Firma Jameda nur noch behaupten:
"Unserer Auffassung nach ist der Bewertungsverlauf des Dr. von Peschke manipuliert."
Sie sehen den Unterschied? Ein Richter und Anwalt schon, Sie, der Verfasser und der normale User hingegen nicht. So funktioniert halt der Rechtsstaat. Alles immer im Sinne der Meinungsfreiheit.
Nun fragt man sich natürlich, was ein Mensch, der eine Arztpraxis betritt, so müsste man das heute ja korrekt formulieren, dann überhaupt an Bewertung über die medizinische Leistung eines Arztes beitragen könnte, wenn er selbst dort gar nicht behandelt wird?
Außer, dass man eine Meinung über das Angebot an Kekssorten im Wartezimmer, die individuell wahrgenommene Freundlichkeit der Empfangshelferin oder gar das Ambiente der Praxisräumlichkeiten abzugeben vermag.
Liebe Firma und Arztbewertungsportal "Jameda": Ihr habt die Leute nun lang genug mit Euren Fake-Bewertungen an der Nase herumgeführt.
Dass Ihr schon keine neuen Patientenbewerter mehr gefunden habt, hat man schon an Euren regelmäßigen Bitt-E-Mails erkennen können, mit denen Ihr Eure Bewerter drangsaliert habt, doch bitte mal eine neue Bewertung, über den bereits bewerteten, oder aber noch besser, über einen ganz anderen Arzt abzugeben und habt ja auch gleich konkrete Vorschläge mit konkreten Arztnamen in der E-Mail mitgeliefert.
Inzwischen sind wir einen Schritt weiter. Jetzt dürfen auch Begleitpersonen ihre Bewertung bei Euch anonym veröffentlichen und wenn es ginge, demnächst auch der Paketbote oder Briefträger, der in dieser Arztpraxis die Post anliefert.
Ihr seid einfach nur erbärmlich und man kann nur hoffen, dass Ihr demnächst in Insolvenz geht und vom Markt verschwindet, nachdem Ihr Euch die Taschen vollgemacht habt und Ärzte und deren Personal mit Hass und Hetze verunglimpft habt.
Ihr habt die Meinungsfreiheit, in der Jeder in diesem Land unter Nennung von Name und Wohnort seine Meinung frei sagen darf pervertiert, indem Ihr Angehörige der Gesundheitsberufe, die jeden Tag in ihre Praxen gehen, um anderen zu helfen der Meute zum Abschuss freigegeben habt und jeden Tag dafür gesorgt habt, dass wieder ein bißchen mehr Hass und Niedertracht in diese Gesellschaft Einzug halten konnte.
Der Hass ist Euer Geschäft und daran werdet Ihr am Ende auch selbst zugrunde gehen, da mag Jameda seine Geschäftsbedingungen noch so oft ändern und anpassen. Firmen wie Jameda sind das Krebsgeschwür einer Gesellschaft, in der die Lüge und die Niedertracht zum Geschäftsmodell erhoben worden sind.
Jameda ging es nie darum den Patienten zum richtigen Arzt zu lotsen. Den Betreibern von Jameda ging es einzig darum ein öffentliches, kostenfreies und vor allem anonymes Hassportal zu schaffen, in dem Leute ihre niedersten Instinkte und Triebe ausleben konnten und den betroffenen Ärzten dann den vermeintlichen Rettungsanker zu verkaufen, dass er sich dann bei Jameda gegen die Verleumdungen wehren darf. Natürlich nur, wenn der Arzt bezahlt. Die Ärzte, die nicht bezahlen wollten, dürfen das nicht.
Insofern wundert es auch nicht, dass die "Zeit" schon vor vielen Jahren herausgefunden hatte, dass Ärzte, die bereit sind an Jameda "Schutzgeld" zu entrichten immer deutlich bessere Bewertungen hatten, als Ärzte, die sich dort nich abkassieren lassen wollten. Ein rechtlich geschütztes Abkassiersystem übelster Art.
Man darf den Protagonisten bei der Firma Jameda wünschen, dass sie am Ende selbst so krank werden, wie diese das Personal der Praxen über Jahren hinweg krank gemacht habt, deren Arbeitsplätze durch diese Hassbeiträge bewusst und vorsätzlich gefährdet habt, denn hinter jedem Arzt, der dort verhetzt wurde, standen immer auch Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen, die um ihren Arbeitsplatz fürchten.
Aber das war den Betreibern der Firma Jameda schon immer egal und wenn das Hetzportal Jameda irgendwann vom Markt verschwunden ist, dann werden die Verantwortlichen und dort Tätigen für ein anderes Internetportal andere Leute im Internet verhetzen, um ihr Geld zu verdienen.
Apropos: Vor Kurzem wollte ein Rechtsanwalt ein Bewertungsportal über Richter etablieren, indem sich Rechtsanwälte untereinander austauschen sollten.
Warum bei Ärzten möglich ist, was bei Richtern nicht möglich sei, kann man zurecht hinterfragen.
Bei Jameda stand zumindest im Anfang ja einmal das Ziel den Patienten zum richtigen Arzt zu lotsen.
Davon sind wir allerdings schon ganz lange weg.
Zusammenfassend bleibt nüchtern festzustellen:
Wer Ärzte und deren Personal verhetzt, um damit Geld zu verdienen, der darf das in diesem Land.
Und deutsche Gerichte bestätigen das regelmäßig, so übrigens auch in den o.a. Urteilen in Sachen Jameda.
Nur, wenn deutsche Richter das gleiche Schicksal erfahren sollen, dann sagen deutsche Gerichte: Wir unterliegen anderen Kriterien.
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