Der erste Coronafall in der Praxis

Wahrscheinlich haben wir bisher Glück gehabt, aber nur hat es auch uns erwischt und man wird auf ein Thema aufmerskam, bei dem man bisher dachte, dass es immer nur die anderen betreffen würde.

Wir stellen jetzt mit 2 Leuten die Behandlung sicher, aber das geht nicht mehr so, wie Sie und wie wir es bisher gewohnt waren und gibt uns vielleicht einen ersten Vorgeschmack, auf das, was uns im Herbst ereilen könnte und gleich noch weiter einen Vorgeschmack auf das, was sich auch in der Zahnmedizin schon in kurzer Zeit einstellen dürfte.

Die Verwaltung des noch Machbaren und nicht mehr die Zelebrierung des maximal Möglichen.

Für den Patienten darüber hinaus der Verlust des bisher Gewohnten und üblicherweise bisher nicht oder nur gering Geschätzten.

Dass nämlich noch Jemand ans Telefon geht, wenn man dort anruft und noch mehr sofort einen Termin erhält, weil man ein Problem hat.

Wir verweisen auf einen Artikel in der Tageszeitgung "Die Welt", in der der geschäftliche Leiter des UKSH Kiel die Frage aufwirft, wie lange wir uns Corona in dieser Form noch leisten werden können, da ganze Krankenhausabteilungen dicht gemacht werden mussten, nicht etwa, weil dort so viele Corona Kranke liegen würen, sondern weil das Personal zu hause bleiben muss, weil es Corona Positiv getestet wurde, aber nicht einmal an nennenswerten Symptomen leidet.

Nun durften wir am Wochenende erfahren, dass unsere polisitische Führung zwar gut auf Sylt zu feiern vermag, was aber die ganz normalen Alltagsnöte der arbeitenden Bevölkerung in diesem Land betrifft, dieses zunehmend mehr sich selbst überlasst.

So wenig, wie wir den Klimawandel aufzuhalten vermögen, so wenig werden wir die zunehmend Entfremdung zwischen der Bundespolitik und ihren Akteuren und den Problemen des einfachen Volkes aufhalten.

Als tätiger Arzt, der jeden Tag nur noch mit belastenden Problemen, und sei es nun denen, wie man mit wenig Personal, das noch verfügbar ist, verlässlich seine Praxiszeiten und Terminvereinbarungen aufrecht erhalten kann, konfrontiert ist, erscheinen Spitzenpolitiker, die mit ihren Privatmaschinen zur Luxussause zum Champagner Wirt in die Sansibar auf Sylt eingfliegen, im wahrsten Sinne des Wortes aus einer anderen Welt.

Wir sind inzwischen frustriert, wütend und wären bereit mal was anderes zu whlen, wenn es denn etwas wählbar anderes geben würde.

Die Zustände erinnern imer mehr an die in der ehemaligen DDR, als man wohl auch das Gefühl haben musste, sah man abends die "Aktuelle Kamera", das sich zwischen der Welt, der da oben und der eigenen kleinen Alltagsrealität, derart gravierende Diskrepanzen auftaten, dass man entweder verzweifeln musste, oder sich ins Private zurück ziehen konnte.

Zurück