Die Zeichen mehren sich...
Nein, das ist kein Beitrag aus der Reihe: "Mystery und andere unerklärliche Phänomene in der Zahnmedizin", sondern ein kleines Puzzleteil mehr in einem Bild, dass immer weiter aus dem Nebel auftaucht und konkreter wird.
Ein von mir geschätzter Kollege, deutlich älter als ich, schickt mir sein jährliches Fortbildungsheftchen zu, verbunden mit einer persönlichen Einleitung.
Hier erklärt er das, was der BLOG Betreiber hier auch regelmäßig erklärt, dass ihm nämlich die eigentliche zahnärztliche Arbeit immer noch großen Spaß bereiten würde, nur das Drumherum immer weniger.
Dann darauf zu sprechen kommt, dass er gar nicht so richtig wisse, was er denn nun machen solle, letztendlich aber klar sei, dass sein berufliches Wirken dem Ende entgegen gehen würde.
Etwas verklausuliert liest man dann das bekannte Problem, dass der Zahnarztberuf immer mehr ein weiblicher wird, diese wiederum wenig Neigung verspüren sich selbstständig machen zu wollen, sondern sich lieber in Angestelltenverhältnisse begeben wollen.
Das hat natürlich Konsequenzen.
Angestellte haben erfahrungsgemäß wenig Neigung sich zusätzlich zu qualifizerien, schon gar nicht in einen Bereich, der alltäglich nur problembehaftet ist. Wer beschäftigt sich schon gerne mit den Problemen anderer Leute? Und Fortbildungen an Wochenden, Überstunden, na ja.
Ja, liebe CMD Patienten, und das schreibt er auch, es werden immer mehr davon, ohne auf die Gründe einzugehen, die lesen Sie dann aber hier, es sieht schlecht aus, denn die Kollegen, meist sind es übrigens noch Männer in einem Lebensalter von 50 aufwärts, sind langsam aber zunehmend auf dem Weg aus ihrer Praxis hinaus.
Da ist es sicherlich ein Katalysator mehr, dass das Drumherum, um die eigentliche Arbeit, immer weniger Spaß macht, was nicht selten auch mit den modernen Verhaltensweisen unserer Mitmenschen zu tun haben könnte.
Nun ist es das Eine, das man selbst diesen Gedanken nachhängt, dann aber schon etwas Anderes, wenn ein etwas älterer Kollege, den man guten Gewissens als "Altes Okklusionsschlachtross" bezeichnen könnte, das Gleiche im großen Verteiler von sich gibt.
Natürlich wissen wir alle, dass es früher immer alles besser war, als heute, und trotzdem haben Viele von uns so ein unbestimmtes Gefühl, dass es diesmal mehr sein könnte, als nur die altbekannten rückwärtsgerichteten Nostalgiegefühle.
Wir haben noch nie zu vor so viele Dinge gehabt, die sich alle gleichzeitig ändern und noch nie das Gefühl, dass Vieles, was man uns heute noch als stabil verkauft morgen nicht mehr stabil bleiben könnte.
Man dabei immer das Gefühl hat, dass nur noch immer Weniger von den Entwicklungen profitieren und sich immer Mehr abgehängt fühlen.
Der aktuelle Gedanke der "Grünen": Fördern ohne zu Fordern, kommt jedenfalls bei denen, die täglich zur Arbeit gehen und sich diesem Rhythmus unterwerfen immer weniger an, denn bei diesen Mitbürgern haben dieselben Protagonisten keine Hemmungen zu Fordern ohne zu Fördern. Und selbst wenn dann schon das halbe Einkommen wegbesteuert ist, ist auch das noch nicht genug und soll gesellschaftspolitisch gewollt gerne noch mehr werden.
Man könnte an dieser Stelle viele, viele Fehlentwicklungen aufzählen, ohne dass das etwas ändern oder bewirken könnte und muss sich dabei doch immer vor Augen halten, dass bei allem Ärger auch das eigene Leben endlich ist und man am Ende, erstens nichts mitzunehmen vermag und einem zweitens der Ärger auch nicht vergolten wird.
Und so liest man einen derartigen Beitrag und weiß genau, was der Mann einem sagen möchte und weiß doch selbst, dass diese Dinge nicht nur kommen werden. Die sind nämlich alle schon da und es geht nur noch darum für sich einen Weg zu finden, damit am Besten umzugehen.
Genau das überlegen wir uns auch jeden Tag aufs Neue und dazu könnten wir Ihnen ganz viel erzählen.
Der Trend, den wir hier alle unterschreiben könnten ist der: Immer mehr Administration, immer mehr Papier, immer weniger Behandung.
CMD wird immer mehr verwaltet und immer weniger behandelt.
Sie denken jetzt an Krankenkassen? Den Staat?
Nein, es sind die CMD Patienten, die glauben, man könnte große, lebensbestimmende Probleme mit kleinen Maßnahmen und für kleines Geld lösen und wenn der eine das nicht wolle, dann bräuchte man nur ein paar Blatt Paier von einem der er kann und der nächste macht dann daraus eine große, billige und erfolgreiche CMD Behandlung.
Aber diese Leute glauben auch, dass der neueste Tarif ihres Mobilfunkanbieters tatsächlich der erste ist, nach dessen Ändeung tatsächlich etwas besser und billiger wird.
Und diese Leute, sie werden ja täglich so konditioniert, die glauben dann eben auch, dass das große Geheimnis einer erfolgreichen CMD Behandlung auf einem Befundbogen steht, den nur Irgendjemand, der zu lesen vermag und ein Zahnarztdiplom im Tornister mit sich führt, in eine erfolgreiche Therapie umzusetzen vermag.
Glauben Sie das wirklich?
Deshalb sind wir im CMD CENTRUM KIEL immer ganz entzückt, wenn uns der Patient mit einem diagnostischen Aufbissbshelf im Mund mitteilt: Ja, würde sich alles gut anfühlen, die Beschwerden seien praktisch weg, aber ein Therapie nicht möglich, weil die Krankenkasse schon die Kosten für die letzte, leider wenig erfolgreiche zahnärztliche oder kieferorthopädische Therapie, nur mit Murren übernommen habe.
Was wir da nun machen? Wir diskutieren häufig über diese Fälle und die Meinung geht mal in die eine und das andere Mal in die ganz andere Richtung. Aber Spaß macht das nicht! Nicht einmal darüber zu diskutieren.