Ein interessanter Fall einer Patientin, der es richtig gut ging, die es aber besser wusste und was man daraus lernen kann...
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Was ist an diesem Fall so interessant?
Wir vermögen in aller Regel gut zu berichten und zu dokumentieren, was aus den Fällen wird, die sich hier über Jahre und Jahrzehnte in Behandlung befinden.
Es kommt nicht oft vor, aber es kommt vor, dass Patienten sich, auch nach umfangreichen Rekonstruktionen, weshalb auch immer, in andere mehr oder weniger fachkundige Hände begeben.
So ist es bei dieser Patientin.
Die Patientin wurde hier sehr umfangreich in den Jahren von 2003 bis 2005 restauriert und kam ursprünglich mit einem Beschwerdelevel von 8 und lag am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung bei Beschwerdelevel: 0!
Man könnte auch sagen: Besser gings nicht!
Mit 28 vollkeramischen Restaurationen, war es unter maximaler Zahnsubstanzschonung gelungen alle Beschwerden der Patientin, und die waren vor der hier durchgeführten Behandlung umfangreich, zu beseitigen.
Unabhängig davon, dass man nie ein Wort des Dankes von der Patientin vernommen hatte passiert hier nun aber folgendes:
Bis 2013 befand sich die Patientin dann hier in Behandlung, bis zu jenem ominösen 25.07.2013.
Was war passiert?
In den 8 Jahren, seit Eingliederung der 28 vollkeramischen Restaurationen war doch inzwischen nach 8 Jahren Eingliederung und voller beschwerdefreier Funktionsfähigkeit glatt die dritte Vollkeramik gebrochen und musste erneuert werden!
Wir erinnern uns, und das wurde der Patientin damals auch mitgeteilt:
Ganz normale Frakturquoten bei vollkeramischen Restaurationen liegen in den ersten beiden Jahren, nach der Eingliederung, bei 10 bis 15%!
Das heißt: Wenn in den ersten beiden Jahren, also bis 2007 vier vollkeramische Restaurationen, von insgesamt 28, frakturiert wären, dann wäre das zwar ärgerlich gewesen, läge aber immer noch voll im Rahmen der statistisch wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Das war aber nicht geschehen, denn es waren inzwischen 8 Jahre nach der Eingliederung vergangen und es waren gerade mal 11% der vorhandenen Vollkeramiken frakturiert. Also, wissenschaftlich medizinisch betrachtet: Alles im grünen Bereich. Niemand hat etwas falsch gemacht, ganz im Gegenteil, lag die Behandlung besser, als der statistische Durchschnitt. Zudem waren die gesamten funktionellen Beschwerden vollkommen verschwunden!
Ende vom Lied: Die Patientin, im Übrigen Beamtin, machte hier einen Riesenaufstand und wenn wir sagen "Riesenaufstand" dann meinen wir Riesenaufstand und bekundete mehr als deutlich, dass sie uns für unfähig und inkompetent hielte.
Danach war die Patientin weg und es ist auch nicht zu viel gesagt, dass einen das betroffen macht, wenn man nach einem derartigen Behandlungserfolg in dieser Form abgekanzelt und abgeurteilt wird. Da nützt es auch nicht viel, wenn man sich selbst statistisch auf der sicheren Seite weiß!
Die Verletzung sitzt tief und das sollte sie natürlich auch!
Aber....und so spielt das Leben....ruft uns doch vor ein paar Tagen ein Kollege an, da sei aktuell eine neue Patientin beim ihm in der Praxis erschienen und er benötige u.a. ein Röntgenbild, um sich eine Meinung zu bilden.
Sehr verbittert sei die Patientin aufgetreten und hier im CMD CENTRUM KIEL in Behandlung gewesen. Sie habe inzwischen wieder starke funktionelle Beschwerden. Das vermag die Patientin vermutlich deshalb so gut zu beurteilen, weil sie mit genau diesen Beschwerden 2003 das CMD CENTRUM KIEL aufgesucht hatte und zumindest in Folge der hier durchgeführten Behandlung bis 2013 beschwerdefrei war und dann das CMD CENTRUM KIEL aus dem o.a. Grund verließ. Das hätte er auch gleich bei der klinischen Inspektion erkannt, als er die umfangreiche vollkeramische Restauration in Augenschein nahm und zu der Patientin auch noch sagte, das sähe alles sehr schön gemacht aus.
Inzwischen allerdings hatte die Patientin, aus unbekannter Ursache einen Zahn verloren und es sollte nun ein Implantat gesetzt werden, weshalb sich die Patientin an diesen Kollegen gewandt hatte.
Nun bleibt folgendes festzustellen: Als die Patientin sich hier am 25.07.2013 verabschiedet hatte, war sie vollkommen beschwerdefrei!
Wo die Patientin in der Zwischenzeit, also den letzten 5 Jahren gewesen ist, wissen wir nicht, wusste der Kollege auch nicht.
Es müssen jedenfalls viele Zahnärzte gewesen sein, denn das kann man aus dem Umstand schließen, dass bevor wir überhaupt die von dem Kollegen angeforderten Unterlagen an diesen übermitteln konnten, die Patientin diesem Kollegen bereits mitgeteilt hatte, dass sie nun doch noch in eine andere Zahnarztpraxis gehen wolle.
Was kann man nun aus diesem Ablauf schließen?
Für die Patientin wäre es besser gewesen einfach zu akzeptieren, dass die Fraktur einer Vollkeramik weder Rückschlüsse auf die Qualität der erbrachten Arbeit, noch auf die Kompetenz des Behandlers zulässt und einfach das weiter gemacht, hätte, was sie 10 lange Jahre zuvor getan hatte. Nämlich einfach dem Team des CMD CENTRUM KIEL zu vertrauen und in Beschwerdefreiheit zu leben.
Zumindest waren das die beschwerdefreien Jahre der Patientin. Von 2003 bis 2013.
Die Patientin ist inzwischen 51 Jahre alt und macht, so die Aussage des Kollegen, einen stark verbitterten Eindruck.
Das vermag man sogar nachzuvollziehen und erklärt, dass die Patientin schon gleich zum nächsten Zahnarzt weiter gezogen ist.
Allerdings wäre es besser, und das ist nicht einmal auszuschließen, dass diese Patientin sogar diesen Beitrag liest, sich zu fragen, ob die Verantwortung an dieser unschönen Entwicklung nicht ganz ausschließlich bei der Patientin selbst liegt.
Bei 51 Jahren Lebensalter und einer statistischen Lebenserwartung von 88 Jahren für eine Frau, verbleiben jedenfalls noch gute weitere 37 Jahre mit der zunehmenden Steigerung funktioneller Beschwerden, die vermutlich zu noch größerer Verbitterung führen dürften.
Vermutlich schon deshalb, weil es ganz offensichtlich zumindest bisher keinem anderen Behandler gelungen ist ihr diesbezüglich zu helfen.
Ob wir das noch mal in die Hand nehmen würden?
Schwer zu sagen, aber prinzipiell ja, wenn die Patientin sich bemühen würde ihren damaligen Abgang zu relativieren.
Davon aber, so der inzwischen auch verlassene Kollege, scheint die Patientin weiter entfernt zu sein, denn je.
Vermutlich sind inzwischen für diese Patientin alle Zahnärzte Versager.
Wir natürlich sowieso!
Ob man daraus nun eine persönliche Genugtuung ziehen könnte?
Hierzu fällt nur der weise Spruch ein, dass es einem selbst nicht besser geht, nur weil es einem anderen schlecht ergeht.
Auch nicht dann, wenn es sich um eine Patientin handelt, die ganz sicher viel zu weit über jedes vertretbare Ziel hinausgeschossen ist und nun mehr und mehr ein Opfer ihrer eigenen Fehlbeurteilung geworden ist.
Die einzige wirkliche Erkenntnis die bleibt: CMD Patienten sind gut beraten ein einmal eingeschlagenes Behandlungskonzept, und das ist im Bereich CMD nun einmal häufig behandlerbezogen, fortzuführen, als es selbst besser zu wissen und zu glauben, dass nun gerade im Bereich Craniomandibulärer Dysfunktionen einmal erfolgreich behandelt, nun alles so bleiben müsse, wie einmal zurecht behandelt.
Die eigene Erkenntnis bleibt: Wenn man es einem Patienten, selbst mit einer derartigen Arbeit nicht recht zu vermachen vermag, dann sollte man froh sein, dass sich der gemeinsame Weg getrennt hat.
Endergebnis einer erfolgreichen funktionstherapeutischen Rekonstruktion mit 10 jähriger absoluter Beschwerdefreiheit, bis...
Abgesehen von der wirklich ansprechenden funktionstherapeutischen Lösung des Falles, erkennt man ganz ungewollt, dass es noch etliche Fälle gibt, die in diesem Internetauftritt bisher nicht aufgeführt wurden.
Wenn man diese Bilder nach 10 Jahren sieht, und den Angaben des Kollegen glauben darf, dann handelte es sich hier um eine äußerst gelungene funktionstherapeutische Rekonstruktion des Kauorgans.
Es lohnt die Bilder zur weiteren Vergößerung anzuklicken!