Ein neuer Patient aus der Oberpfalz
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Die Patientenanamnese ist äußerst umfangreich, zumal der Patient Vermutungen hat, wie die Dinge zusammenpassen könnten.
Der Beschwerdelevel liegt bei 2-3
Der Nervfaktor bei 7-8
Die Beschwerden gehen schon Mitte der 90er Jahre los und begannen im Zusammenhang mit einer Bauch OP.
Der Zustand der Zahnhartsubstanzen stellt sich als äußerst prekär dar.
Dass der Patient an einer ausgeprägten Parodontitis leidet, verbunden mit erheblichem Knochenschwund dürfte auch der massiven funktionellen okklusalen Fehlbelastungen geschuldet sein.
Etwas unverständlich, dass ein Kieferorthopäde in diesem Zustand eine Erwachsenen kieferorthopädie erbracht hat und der Patient mit zwei Dauerretainern im Munde läuft.
Es besteht als Leitsymptom eines ungleichen Körpergefühl in der gesamten rechten Körperhälfte.
Es bestehen weiterhin folgende Beschwerden:
Kopfschmerzen, selten
Starke Missempfindungen in der rechten Gesichtshälfte
Wandernden Beschwerden in den Kiefern
Unerklärlichen Zahn-/Kieferbeschwerden
Beschwerden im Bereich der Jochbögen
Vermehrten Blähungen, noch mehr häufigres Aufstoßen
Zugempfindlichkeit
Menstruationsunregelmäßigkeiten
Ziehen in den Armen
Kribbeln in den Fingern
Stress
Augenlidzucken, meist rechts
Unerklärlichen Sehstörungen, rechts, wie ein Knick in der Optik
Halsschulternackenbeschwerden
Rückenschmerzen
Ohrgeräusche
Tinnitus
Morgendlich festem Biss
Ohrbeschwerden
Verschlechterte Hörleistung
Instabilität im Knie und fußgelenk, Unruhe in den Zehen
Starkes Knacken im Bereich der Halswirbel, Gefühl da passe etwas nicht
Zähne fühlen sich manchmal an wie Steine, Beton, Wand
Tagesmüdigkeit
Antriebslosigkeit
Konzentrationsprobleme
Depressive Verstimmung
Einschränkungen in körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit, insebsondere seit der Eingliederung der beiden Dauerretainer
Es besteht das Gefühl, dass
Die innere Mitte verloren gegangen ist, beginnend in der Erwachsenenkieferorthopädischen Behandlung
Der Biss gesucht wird, der Biss passe nicht
Morgens wie gerädert, antriebslos
Zähneknirschen/pressen
Es wurden bisher erfolglos konsultiert:
HNO-Arzt
Augenarzt
Neurologen
Orthopäden
Physiotherapeuten
Osteopathen
Zahnarzt
Anderen Behandlern: Oralchirurg
Auffälling sind die extrem stark vorgeschädigten Zähne des Patienten und die insuffizienten zahnärztlichen und zahntechnischen Versorgungen, was sicherlich auch dem funktionellen Beschwerdebild zuzurechnen ist.
Deutlich erkennbar die vollkommen insuffiziente Einstellung des Bisses, trotz einer zweijährigen kieferorthopädsichen Behandung von 2014 bis 2016. Im Zusammenhang mit dieser Behandlung ist es zu einer Verschlechterung des Beschwerdebildes gekommen, hier wiederum vor allem im zusammenhang mit der Eingliederung von Dauerretainern im Ober- und Unterkiefer.
Korrekterweise muss man die Frage aufstellen, ob dieser Fall wirklich für die Durchführung einer Erwachsenenkieferorthopädie geeignet war.
Wenn man sich anhört, dass das vorrangige Ziel des Patienten in einem Lückenschluss der mittleren Oberkieferfrontzähne bestand, dann muss man leider zu der Meiung kommen, dass angesichts des vorliegenden Röntgenbfundes und der Verblockung mittels eines Dauerretainers nicht wirklich klar ist, ob es sinnvoll sein könnte die Oberkieferfrontzähne in eine mögliche funktionstherapeutische Rekonstruktion einbinden zu können.
Dass der Patient dann gleichzeitig noch über einen Zahn 39! verfügt ist ebenfalls eines der Rätsel dieses Behandlungsfalles.
Etwas überspitzt könnte man formulieren: Wöhrend im zweiten Quadranten Implantate gesetzt werden ist das Restgebiss in einem recht fragwürdigen Zustand.
Ein Gesamtkonzeot ist in dem Behandlungfall nicht erkennbar, wobei stets darauf hingewiesen werden muss, dass der Patient auch ein Gesamtkonzeot mittragen muss, damit dieses umgesetzt werden kann.
In diesem Behandlungsfall wird man um den Erhalt eines jeden einzelnen, natürlichen Zahnes, angesichts der erheblichen, erkennbare Vorschäden, kämpfen müssen.
Der Patient beschreibt, ca. eine Stunde nach der Eingliederung des Aufbissbehelfs:
Die rechte Körperhälfte gleiche sich bereits an die Symetrie der linken Körperhälfte an.
Der Ausgangsbeschwerdelevel vor Eingliederung des Aufbissbehelfs verbessert sich von anfänglich Beschwerdelvel: 3 auf einen Beschwerdelevel von 0-1.