Eine neue Patientin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten
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Das ist natürlich keine Behandlung, die mal eben schnell zustande kommt. Diesem Termin liegen monatelange Vorgespräche zugrunde und nun ist es soweit. U.a. auch deshalb, weil die Beschwerden der Patientin zunehmen und durch Zuwarten nicht weniger werden, wie man gelegentlich zu hören bekommt.
Das Leistsymptom der Patientin sind Schwindel und Kiefer/Gesichtsschmerzen.
Es liegen weiterhin folgende Beschwerden vor.
Kopfschmerzen
Starke Konzentrationsstörungen
Gesichtsschmerzen
Gangunsicherheit
Wandernden Beschwerden in den Kiefern
Unerklärlichen Zahn-/Kieferbeschwerden
Beschwerden im Bereich der Jochbögen
Wiederkehrenden Problemen der Nasennebenhöhlen
Kribbeln in den Fingern
Schwindel
Schluckbeschwerden/Kloßgefühl im Hals
Stress
Augenlidzucken
Beschwerden der Augen, Stiche Druck in/hinter den Augen
Unerklärlichen Sehstörungen
Halsschulternackenbeschwerden
Rückenschmerzen
Ohrgeräusche
Tinnitus
Morgendlich festem Biss
Ohrbeschwerden
„Watte im Ohr“ Gefühl
Verschlechterte Hörleistung
Beschwerden beim Sprechen/Artikulationsprobleme
Unruhe im Mund
Kaufunktion behindert
Kieferöffnung behindert
Kieferschluss behindert
Kiefergelenkgeräusche
Es besteht das Gefühl, dass
Die innere Mitte verloren gegangen ist: "Ich kann mich nicht mehr konzentrieren!" "Gefühl einer Benommenheit, wie durch einen Nebel gehen!"
Der Biss gesucht wird, der Biss passe nicht: "Ich habe das Gefühl keinen Biss mehr zu haben"
Morgens wie gerädert, trotz guten Nachtschlafs
Zähneknirschen/pressen
Es wurden bisher erfolglos konsultiert:
HNO-Arzt
Augenarzt
Neurologen
Orthopäden
Physiotherapeuten
Osteopathen
Zahnarzt
Anderen Behandlern: Homöopath
Es erfolgt eine funktionelle Erstuntersuchung und die Maßnahmen zur Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs zum Nachweis einer CMD.
Was in diesem Fall sauer aufstößt, dass die Patientin durch amerikanische Kollegen in Nahost eine kieferorthopädische CMD Behandlung hat durchführen lassen, deren Ergebnis zu einer deutlichen Verschlechterung der funktionellen Beschwerden geführt hat, so dass die Patientin dann selbst das Ende der erwachsenen kieferorthopädischen Behandlung betrieben hat.
Dass die Patientin versucht hat vor Ort eine sachgerechte CMD Behandlung zu erwirken ist mehr als nachvollziehbar.
Modelle in neuromuskulär zentrierter Bisslage
Gut zu erkennen: Die ausgeprägten Nonokklusionen in beiden Stützzonen, bei den in neuromuskulär zentierter Kondylenposition montierten Kiefermodellen.
Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs
Etwa eine Stunde nach Eingliederung des Aufbissbehelfs gibt die Patientin an sie habe beim Zusammenbeißen nicht mehr das Gefühl eines Zahnschmerzes in den Zähnen. Sie habe sich zu Beginn gar nicht getraut mit dem Aufbissbehelf richtig zusammen zu beißen. Das ginge jetzt aber und das ohne Schmerzen, wie vor Eingliederung des Aufbissbehelfs.
Der Beschwerdelevel ist von 6 auf 4 gesunken.
Natürlich sind alle Beteiligten gespannt, sollte sich die Situation so weiter entwickeln, wie das hier den Anschein macht, wie man eine funktionstherapeutische Rekonstruktion über diese Entfernung organisieren und managen könnte.
Nüchtern betrachtet sind die Probleme die gleichen, egal, ob die Patientin aus 500 Kilometer Entfernung und aus Frankfurt zur Behandlung anreist, oder aber aus 5000 Kilometer Entfernung.
Dennoch steigt das Gefühl der Verantwortung und des damit verbundenen Drucks auf das Behandlungsteam mit jedem Kilometer mehr Entfernung zwischen Arzt und Patientin.