Eine neue Patientin aus Osnabrück und das Thema Kieferorthopädie
13710
Nein! Wir behaupten nicht, dass das Thema Kieferorthopädie etwas mit den Beschwerden dieser Patientin zun tun haben könnte.
Das überlassen wir dem Leser dieses BLOGS, der sich vermutlich auch darüber wundert, warum dieses Thema in dieser Woche an jedem Tag aufs Neue aufkommt.
Hier nun ein neuer Fall aus der bekannten Serie: In laufender Kieferorthopädischer Behandlung kommt es zu funktionellen Beschwerden und die kieferorthopädische Behandlung habe damit nichts zu tun.
Der Fall ist wirklich sehr prägnant und extrem schwierig, weil diese Beschwerden die Patientin offensichtlich wie eine Tsunamiwelle, ohne jede Vorwarnung, überrollt haben.
Was ist geschehen?
Die erste Kieferorthopädische Behandlung fand ca. 2008 statt.
In 2015 folgt eine zweite kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung und etwa am 15.09.2018 beginnen, ohne jede Ankündigung starke funktionelle Beschwerden mit einem Beschwerdelevel von 6-8 und einem Nervfaktor von: 10.
Das Ergebnis ist im Munde der Patientin zu bewundern: Zwei Dauerretainer im Oberkiefer und Unterkieferfrontzahnbereich.
Das wäre alles gar nicht das Problem, wenn seit einigen Monaten das Leben der Patientin nicht aus den Fugen geraten wäre.
Das Leitsymptom besteht vorrangig darin, dass die Patientin ihr Kauorgan nicht mehr nutzen kann, vor allem dann, wenn es als Kommunikationsorgan genutzt wird, wie das heute generell der Fall ist. Aber auch die Nahrungszerkleinerung ist nur noch sehr eingeschränkt möglich. Die Patientin fasst sich permanent an den Unterkiefer, aus Angst der Kiefer hake aus.
Die Patientin vermag gerade einmal eine gute halbe Stunden zu sprechen, dann geht gar nichts mehr.
Nicht nur, weil ihr die Kiefergelenke permanent heraus springen, sondern weil sie sich beim Sprechen stark limitieren muss, aus der Angst heraus, gleich nicht mehr sprechen zu können.
Das ist für die Patientin alles sehr belastend und das spürt man auch unentwegt.
Es liegen weiterhin folgende Beschwerden vor:
Starker Muskeltremor. Die Patientin kann kaum den Unterkiefer still halten.
Bei Mundöffnungsbewegungen schnellt der Unterkiefer regelrecht, wie von einer Sprungfeder angetrieben, auf und ist willkürlich von der Patientin nicht zu steuern.
Es bestehen weiterhin folgende Beschwerden:
Kopfschmerzen
Gesichtsschmerzen
Wandernden Beschwerden in den Kiefern
Unerklärlichen Kieferbeschwerden
Beschwerden im Bereich der Jochbögen
Wiederkehrenden Problemen der Nasennebenhöhlen
Stress
Augenlidzucken, seit 2010
Beschwerden beim Sprechen/Artikulationsprobleme: "Ich muss Blockaden in den Kiefergelneken überwinden, um weiter sprechen zu können. Das beginnt nach ca. 30 Minuten Redezeit und ist extrem belastend für mich.
Unruhe im Mund
Kaufunktion behindert
Kieferöffnung behindert
Kiefergelenkgeräusche
Es besteht das Gefühl, dass
Die innere Mitte verloren gegangen ist: "Man fühlt sich nicht mehr so frei" "Weil man vorsichtig wird" "Ich bin nervlich runter"
Der Biss gesucht wird, der Biss passe nicht, Morgens wie gerädert: "Muss mich nachts so hinlegen, dass ich nicht auf den Kiefergelenken liege"
Zähneknirschen/pressen
Es wurden bisher erfolglos konsultiert:
Physiotherapeuten
Zahnarzt
Anderen Behandlern:
Es erfolgt die manuell provokative Erstuntersuchung und die Maßnahmen zur Herstellung und Eingliedeung eines adjustierten Aufbissbehelfs.
Modelle in neuromuskulär zentrierter Bisslage
Das ist das Ergbnis von zwei kieferorthopädischen Behandlungen. Wobei noch zu berücksichtigen ist, dass die Patientin die Folgen der ersten kieferorthopädischen Behandlung in der Jugendzeit offensichtlich noch kompensieren konnte.
Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs
Wir haben heute begonnen mit einem Beschwerdelevel: 7.
Bereits nach einer Stunde Tragezeit des Aufbissbehelfs beschreibt die Patientin:
Verbesserte Kopfdrehung
Vor allem aber: Sie habe einen Biss
Beschwerdelevel: 6
Bei weiterer Befragung stellt sich heraus, dass die Patientin bereits seit der Jugendzeit, etwa seit der Zeit der kieferorthopädischen Erstbehandlung dauernd an Kopfschmerzen gelitten hat und auch rgelmäßig Schmerzmittel dagegen eingenommen hat.