Eine Patientin aus Dubai meldet sich erneut und wird konkreter
13640
Dass sich Patienten aus dem Bundesgebiet melden und gelegentlich auch aus dem deutschsprachigen Ausland kommt regelmäßig vor und erzeugt keine Aufmerksamkeit mehr im CMD CENTRUM KIEL. Wenn sich eine Patientin aus Dubai meldet dann aber schon noch.
Natürlich freut es uns, wenn man liest:
"Sehr geehrter Herr Dr. Peschke,
ich hoffe, Sie erinnern sich an unseren E-Mail Austausch im April. Es sind jetzt einige Monate vergangen und ich möchte nun eine langfristige Planung machen, um mich von Ihnen bitte behandeln zu lassen. Wie in Ihrer Internetseite dargestellt, sind Sie "meine letzte Hoffnung".Durch den Aufenthalt in Dubai muss ich, wie gesagt, langfristig die Termine vorausschauen. ... Ich werde mich nach Ihrem Behandlungsplan richten und versuche alles Mögliche, um die Behandlung in die Wege zu leiten, auch wenn diese aufwendig ist. Ich hoffe so sehr, dass Sie mir weiterhelfen können.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende> Von meinem iPhone gesendet"
Und gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit die Schwierigkeiten eines derartigen Falles und vor allem seiner möglichen Abwicklung zu erklären.
Wo liegt das Grundproblem des Ganzen?
Die Patientin hat ein Problem, das offensichtlich bisher Niemand lösen konnte. Es scheint schwierig zu sein, sogar sehr schwierig, denn die Patientin betrachtet das CMD CENTRUM KIEL als ihre letzte Hoffnung.
Dass die Patientin eine kontinuierliche Behandlung über die Strecke Dubai Kiel mit Hin und Herpendeln kaum lösen können wird, liegt ebenso auf der Hand.
Ohne überhaupt erst in Details einsteigen zu wollen ergibt sich das Problem, dass die Patientin zum einen ein gesundheitliches Problem hat, das an Heftigkeit zunimmt und gleichzeitig das Problem sieht wenig Zeit für eine Lösung zur Verfügung stellen zu können.
Hier gilt es bereits den ersten Schnitt zu machen. So, wie das hier geschildert und terminlich vorgegeben wird, ist es vollkommen unrealistisch, über eine Diagnostik hinaus den Fall dann auch therapeutisch lösen zu wollen.
Sieht man sich die großen Behandlungsblöcke an, dann kann man im Normalbetrieb sagen, dass sich die ersten Schritte der Diagnostik tatsächlich nur über Tage hinziehen.
Die weiterführende Diagbnostik mit der Durchführung einer Instrumentellen Okklusionsanalyse dauert hingegen schon mehrere Wochen.
Dann gilt es den Kostenträger von einer Therapie zu überzeugen, was wiederum mehrere Wochen dauert.
Für die beiden letzten Maßnahmen benötigt man allerdings kaum den Patienten. Man bruacht nur Zeit, in der nicht viel passiert.
Dann beginnt die Funktionstherapie.
Hier gibt es zwei große Behandlungsblöcke.
Block 1: Einstellung der Bisslage mit Laborgefertigten Dauerprovisorien. Zeitbedarf, je nach Umfang der Behandlung: Circa 8 bis 12 Wochen!
Nach 6 bis 9 Monaten Wartezeit und entsprechender Reevaluation:
Block 2: Einstellung der Bisslage mit definitiven rekonstruktionen. Zeitbedarf, je nach Umfang der Behandlung: Circa 8 bis 12 Wochen!
Nun kann man sicherlich in einem Extremfall, je nachdem, was ein Patient so aushält, die Behandlungsintervalle verkürzen, wenn man das langfristig mit der Zahntechnik abspricht. Hochpräzisionsarbeiten im Mikrometerbereich brauchen dennoch Zeit und können auch nicht in Fernost hergestellt werden.
Was man jetzt schon sagen kann: So, wie es hier im Moment ausschaut, wird es nicht funktionieren können.
Was man allerdings auch sagen kann: Wenn es sich bei den Beschwerden der Patientin tatsächlich um eine CMD handeln sollte, was bisher vermutet wird, aber nicht bewiesen ist und die Patientin begibt sich nicht in sachkundige Behandlung, wird die Patientin möglicherweise schon bald mehr krankheitsbedingte Freizeit haben, als ihr lieb sein dürfte.
Man wird also prüfen müssen, wie man die verschiedenen Gegebenheiten alle unter einen Hut bekommt und dafür beten müssen, dass es dann, sollte es zu einer therapeutischen Rekonstruktion kommen, keine Komplikationen auftreten, die immer jede aufgestellte Zeitplanung in Frage stellen.
Die Dinge brauchen in diesen Fällen oftmals Zeit sich zu entwickeln, u.a. eben auch deshalb, weil die Patienten manchmal etwas blauäugige Vorstellungen haben, die erst einmal geklärt werden müssen.
Natürlich fühlt man sich als Arzt geehrt, wenn eine Patientin, man kann sagen, vom anderen Ende der Welt kommen will, um Behandlung zu finden. Gleichzeitig gehört es aber gerade dann, wenn sich derart große Hoffnungen auf die fachliche Expertise richten dazu die Realität nicht aus den Augen zu verlieren. Derartige Behandlungen macht man nicht mal so nebenbei und wenn man die Begleitumstände betrachtet, dann könnte man auch gut verstehen, wenn man sich diesen erkennbaren Stress gar nicht erst antun möchte.
Wir werden den Fall prüfen, wenn es gewünscht wird, werden aber genauso darauf achten, dass keine Erwartungen an Abläufe entstehen, die einfach nicht zu erbringen sind.
Diese Erörterung dieses "Zeit- und Organisationsproblems" ist sicherlich auch für andere Patienten hilfreich, die nicht aus Dubai anreisen wollen, sondern vielleicht nur aus Bad Aibling, was ja auch nicht gerade in üblicher Nähe zur bevorzugten CMD-Zahnarzt-Praxis liegt.