Eine Patientin aus Thüringen möchte wissen, wie wir den richtigen Biss finden
Derartige Anrufe komen regelmäßig vor, so dass wir an dieser Stelle darauf eingehen.
Den richtigen Biss gibt es streng genommen nicht. Trotzdem versucht man sich diagnostisch und therapeutisch einem Biss anzunähern, der bestimmten Kriterien entspricht, die üblicherweise ein Biss in der Natur hat.
Kurz gesagt, es gibt keine Möglichkeit ihn zu messen oder technisch zu erfassen! Das wird immer wieder suggeriert. Lesen Sie hierzu auch unsere Ausführungen u.a. zum DIR System. Ein aus unserer Sicht vollkommen untauglicher Ansatz in der Behandlung von CMD Patienten, weshalb wir dieses System selbst nicht anwenden und davon auch nur abraten können. Das Geschäftsgebaren der Firma DIR gibt darüber hinaus Anlass zur Kritik. Man glaubt dort, die im Internet kursierenden Berichte über eine nicht sachgemäße Nutzung des Systems durch Zahntechniker unterdrücken zu können. Dabei ergibt sich schon aus dem Vertriebsweg der Firma DIR die Frage, warum dieses System nicht von Zahnärzten, sondern nur von Zahntechnikern erworben werden darf, obwohl die Firma DIR wert darauf legt, dass das Gerät nur von einem Zahnarzt bedient werden darf, der es aber wiederum selbst nicht erwerben kann. Ein Schelm, wer da auf den Gedanken kommt, dass das Gerät in Wirklichkeit dann nämlich...Wir bekennen uns ausdrücklich dazu dieses Gerät nicht zu verwenden, weil wir es für untauglich halten, denn es liefert nur beschränkte Informationen, eben gerade da, wo viele Informationen notwendig sind.
Die Wahrheit ist eine andere. Entweder hat der Behandler das Gefühl dafür, oder er hat es nicht.
So einfach ist die Antwort auf die Frage dieser Patientin und doch für die Betroffenen so schwer zu verstehen.
Diese Prinzip ist aber nicht nur in der Zahnheilkunde so, sondern zum Beispiel auch in der Gastronomie.
Warum schmeckt es bei dem einen Koch gut und bei dem anderen nicht, obwohl beide Köche die gleichen Zutaten verwenden und mit den gleichen Gerätschaften arbeiten.
Da bringt es wenig den Meisterkoch anzurufen und zu fragen, woher er weiß, was man tun muss, damit es am Ende besser schmeckt.
Das mag der eine oder andere nicht wahrhaben wollen, ab die Wahrheit ist ganz einfach:
Der Eine kann es und der andere nicht, und warum es der eine kann und der andere nicht, das kann man weder messen noch in Worte fassen.
Insofern ist der Glaube, man rufe den Meisterkoch an, erfahre dort das große Geheimnis und geht dann zum Imbiss um die Ecke und erzähle dem dortigen Koch, wie er es machen müsse, Wunschgedanke aber eben nicht Realität.
Allein schon die Idee, ein Patient marschiere los, um sich dann für seinen Arzt das Fachwissen und Können zu verschaffen, damit dieser dann hinterher den Patienten auf hohem Niveau behandlen könne, ist naiv.