Ganzheitliche Kieferchirurgie/Zahnmedizin auf ganzheitlich kriminellem Niveau (Podcast)
Nachtrag am 23.01.2020:
Hier nun das angeblich nicht auswertbare Röntgenbild, so die Aussage einer ganzheitlich tätigen Kieferchirurgin aus Hamburg, mit der Empfehlung die Patienitn möge sich doch mindestens 8 Zähne ziehen lassen.
Man fühlt sich ins tiefste Mittelalter zurück versetzt, wenn man liest, was eine Hamburger „ganzheitliche Kieferchirurgin“ im Fall einer rekonstruierten und weitgehend beschwerdefreien CMD Patientin zum Besten gibt. Vor allem dann, wenn man weiß, welche Beschwerden die Patientin vor der zahnärztlichen Behandlung hatte und welche heute nicht mehr.
Wenn wir wüssten, wer es geschrieben hat, würden wir Ärzte-/Zahnärztekammer und Staatsanwaltschaft einschalten. Die Patientin schämt sich den Namen heraus zu geben und ist doch gleichzeitig verunsichert. Genau so, wie es in dem Spiegel Artikel beschrieben wird.
Schon im Jahr 2002 waren die kriminellen Umtriebe alternativmedizinisch tätiger, vermeintlich ganzheitlich tätiger Zahnärzte dem Spiegel einen umfangreichen Artikel wert. Wie man sieht, hat sich nichts geändert.
Es sind all die kriminellen Machenschaften, die sich hinter den Begriffen verbergen, wie:
"Störfeldsuche"
"Elektroakupunktur nach Voll"
"Kinesiologie", und viele andere.
Den nach wie vor aktuellen Stand der Dinge können Sie in dieser Darstellung lesen.
Das umzusetzen, was hier gefordert wird ist nichts anderes als vorsätzliche Körperverletzung und Verstümmelung einer Patientin, der es richtig gut geht und die ein Zippern in der rechten Schulter verspürt.
Vor allem dann, wenn man Eingangsbefundlage und aktuelle Befundlage miteinander vergleicht.
Kommen wir jetzt zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem geschriebenen, aus dem Bereich der sogenannten "Ganzheitlichen Zahnheilkunde."
Wir stellen fest: Das vorgelegte OPG, von uns erstellt und ausgeliehen, sei " in der Qualität ungenügend".
Das ist denkbar, führt dann aber zu der Frage, warum man es dann aber doch von einer vermeintlich ganzheitlich tätigen Kieferchirurgin aus Hamburg dazu verwenden kann, um dort angeblich mikroskopisch kleine Entzündungsherde an allen wurzelgefüllten Zähnen zu erkennen?
Entweder ist das Bild schlecht, dann vermag man derartige Befunde nicht zu erkennen, oder das Bild ist gut und auswertbar, dann stimmt aber die Einschätzung der Komplementärmedizinerin nicht.
Eines von beidem ist nur möglich.
"An 9 Zähnen läge eine apikale Parodontitis vor". Woran das konkret in dem qualitativ ungenügenden Überlagerungsröntgenbild erkennbar sein soll, wird nicht dargelegt und ist auch nicht erkennbar.
"Eine chronische Kieferostitis in den Bereichen 18, 28, 38, 48 läge vor." Beleg? Fehlanzeige!
"Elektrogalvanismus im Mund aufgrund unterschiedlicher Metalllegierungen." Fakt ist hingegen, dass die Patientin nur eine einzige Metalllegierung im Mund trägt. Das wissen wir deshalb so genau, weil wir alle Kronen selbst in die Mundhöhle eingebracht haben.
"Überlastung des Zahnhalteapparates aufgrund von CMD": Angesichts der vollkommen lockeren Kiefermuskulatur ist der Zahnhalteapparat der Patientin alles. Aber nicht mehr überlastet.
"Myopathie der Kaumuskulatur aufgrund Bruxismus und Fortleitung der funktionellen Kräfte". Auch hier bleibt nur zu vermerken, dass die Patientin keine belegbaren Muskelbefunde im Sinne einer Myopathie aufweist. Beleg? Fehlanzeige!
Nachdem nun jede Menge pauschaler Negativbehauptungen aufgelistet sind, folgen nun die Therapieempfehlungen:
- "Störfelder in regio 18, 17, 15, 14, 25, 28, 38, 37, 36, 34, 46, 47, 48. Empfehlung Labordiagnostik." Faktenlage ist die, dass es keine wissenschaftlich gesicherte sogenannte "Störfelddiagnostik" gibt. Es gibt Verfahren, bei denen etwas gemessen wird, ohne dass die Verfechter dieses Verfahrens auch nur im Ansatz sagen und belegen könnten, was dort gemessen wird. U.a. Elektroakupunktur nach Voll. Verfahren aus dem Bereich der Esoterik.
- "Unter ganzheitlichen Aspekten gehören die wurzeltoten Zähne alle entfernt! Bevor tragende Zähne entfernt werden, muss die Bisslage gesichert werden!" Wie das gehen soll bleibt vollkommen unklar!
- "Schienentherapie im Unterkiefer bezogen auf die Gesamtstatik indiziert" Warum? Der Patientin geht es gut!
- "Planung eines biologisch metallfreien Gesamtkonzeptes sinnvoll!" Die Patientin ist voll- und metallkeramisch versorgt und trägt keine frei liegenden Metalle in der Mundhöhle.
Quintessenz: Wenn wir wüssten welche Kieferchirurgin diesen Bericht, verbunden mit Behandlungsempfehlungen aus der Mottenkiste der ganzheitlichen Medizin verfasst hat, würden wir Zahnärztekammer, Ärztekammer und Staatsanwaltschaft einschalten.
Wir wissen es aber leider nicht.
Das ist kein Kavaliersdelikt, was man hier liest, das hat auch nichts mit Therapiefreiheit zu tun oder gar mit Meinungsfreiheit.
Das, was diese sogenannte, einer "Ganzheitlichen Zahnmedizin" zugewandte, Kieferchirurgin aus Hamburg an schriftlichen Statements und Behandlungsempfehlungen heraus gibt ist schlichtweg die Anstiftung zur vorsätzlichen Körperverletzung und nichts anderes.
Das Röntgenbild hatten wir gutgläubig ausgeliehen und bis heute nicht zurück erhalten.
Hierzu auch eine Podcastfolge: Folge 46-Kriminelle Methoden im Bereich der ganzheitlichen Zahnheilkunde