Implantatteile für Patientin aus Düsseldorf werden bestellt

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Der erste Schritt ist getan. Die Implantatteile und Werkzeuge für ein französisches Implantatsystem, das nicht mehr produziert wird, sind bestellt worden.

Zum Glück sind alle Teile noch verfügbar, man weiß nur nicht, wie lange noch. Also legt die Patientin sich sicherheitshalber noch zwei Komplettsätze, die man zur Neuversorgung der beiden Implantate benötigt in einem Bankschließfach zur Seite.

Hört sich mittelalterlich an und ist es letztendlich auch.

Eines der großen Probleme, um die sich Niemand kümmert.

Während Handyanschlüsse normiert werden, gibt es im Bereich zahnmedizinischer Implantate keinerlei Regelungen, wie lange und in welche Menge Ersatzteile bevorratet werden müssen.

Geht die Firma pleite oder ändert ihre Produktausrichtung steht der Patient dumm da, wenn er eine neue Krone auf einem funktionsfähigen Implantat benötigt.

Merken tut der Patient das natürlich erst dann, wenn es zu spät ist und der Zahnarzt, selbst erschrocken, verkündet: Implantat ok, aber da keine Aufbauteile, nicht mehr versorgbar.

Einzige Lösung: Implantat mit einem Riesenknochenschaden rausfräsen und ein neues einsetzen, wenn das dann überhaupt noch möglich ist, angesichts des riesigen Knochenkraters, der dann verbleibt.

Das haben wir alles schon gemacht und man darf es genauso ausdrücken: Das Herausfräsen eines voll osseointegrierten Implantates ist in jeder Hinsicht eine "Schweinerei".

Der Aufwand, der da betrieben werden muss steht in keinem vertretbaren Verhältnis zu der möglichen Lagerhaltung der Aufbau und Laborteile, die man benötigt, um diese Implantate lebenslang versorgungsfähig zu halten.

Das wäre einmal eine sinnige Aufgabe für die Eurobürokratie, sich um dieses Thema zu kümmern, statt die Wattzahl von Haushaltsstaubsaugern zu normieren.

 

 

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