Kieler Patientin mit zweitem Aufbissbehelf und einem Problem
13440
Zur Überraschung aller Beteiligten zeigt sich im Röntgenbild in der Unterkieferfront, dass es deutliche Hinweise darauf gibt, dass ein bis drei Unterkieferfrontzähne Zeichen einer chronischen Entzündung, verbunden mit den dazugehörigen Befunden im Röntgenbild aufweisen.
Davon war nicht auszugehen! Jetzt stehen klinische und radiologische Befunde in einer Linie und deuten darauf hin, dass hier etwas nicht stimmt.
Angesichts des Alters der Patientin und der karies- und füllungsfreien Zähne ist es eher ungewöhnlich derartige Befunde zu finden.
Nützt der Patientin aber auch nichts, denn in diesem Fall scheint es so zu sein.
Mögliche Ursachen der Entzündung? Vollkommen unklar.
Die Patientin wird jetzt entscheiden müssen, ob und wie viele der Unterkieferfrontzähne endodontisch behandelt werden müssen.
Das wird alles Zeit dauern!
Die Patientin, weil gesetzlich krankenversichert, hat nunmehr einen Behandler konsultiert, der bereit ist die Wurzelkanalbehandlungen zu erbringen.
Dessen erste Reaktion auf das Anliegen der Anfang 20 jährigen Patientin: „Das kann nicht sein!“
Bis er dann selbst ein Röntgenbild erstellt hat und zu der gleichen Erkenntnis gekommen ist: Ja, die Patientin hat an mindestens zwei, vollkommen kariesfreien Unterkieferfrontzähnen eine Entzündung des Zahnnerven. Ursache vollkommen unbekannt und unbegreiflich.
Davon abgesehen gibt es aber nur eine logische Behandlung: Versuch des Erhaltes der beiden Zähne durch eine Wurzelkanalbehandlung. Wenn das nicht gelingt gehen die Probleme erst richtig los, denn sollte ein Unterkieferfrontzahn wegen nicht erfolgreich zu erbingender Wurzelkanalbehandlunf entfernt werden müssen, ist es nicht möglich diesen durch ein Implantat zu ersetzen, weil es keine so dünnen Implantate gibt. Zwei entfernte Frontzähne können aber nur durch ein Implantat ersetzt werden. Erst bei drei entfernten Unterkieferfrontzähnen können zwei Implantate mit einem Brückenglied eingesetzt werden. Besser und einfacher ist es aber dann vier Unterkieferfrontzähne zu entfern und zwei Implanate für eine Brücke zu inserieren.
Eine derartige Situation ist geradezu ein Horror für den Behandler, denn erschwerend kommt hinzu, dass Unterkieferfrontzähne so grazil sind, dass kaum Masse vorhanden ist, um einen Wurzelkanal auszuschachten, um eine aseptische Wurzelkanalfüllung einzubringen.
Dass muss man dann erst einmal einem Patienten klar machen, dass der Verlust eines Zahnes möglicherweise die Entfernung weiterer, gesunder Zähne nach sich zieht, damit man abschließend wenigstens eine festsitzende Brückenversorgung durchführen kann...