Kieler Patientin erhält adjustierten Aufbissbehelf
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Die Patientin hat zwei Probleme:
- Funktionelle Beschwerden
- Zähne, die derart abradiert und aberodiert sind, dass man sie guten Gewissens als "Mäusezähnchen" bezeichnen könnte.
Das ist auch der Patientin klar, die, wie in derartigen Fällen stets üblich, von ihren Zahnärzten immer nur gehört hat, dass sie wohl zu viel Cola und zu viel Joghurt essen würde, was die Patientin dann auch eingestellt hat.
Dabei ist die Wahrheit eine ganz andere und so schwer zu verstehen ist das auch nicht.
Gehen wir einmal davon aus, die Zahnoberfläche, der Schmelz wäre so etwas wie eine Eisfläche im Winter.
Es ist kalt und der Wind kann so stark blasen, wie er will. An der Eisfläche wird das nichts ändern. Die bleibt glatt und hart!
Nun passiert aber folgendes: Es wird Frühjahr und die Sonne scheint auf das Eis. Das Eist sieht zwar immer noch glatt und hart aus, ist es aber nicht mehr, wenn man darauf tritt. Die oberste Eisschicht ist weich und lässt sich mit der Fußspitze wegschieben, wenn man so will zu einem Haufen aufschichten.
Nun kommt auf einmal ein starker Wind auf und der löst jetzt die aufgeweichte obere Eisschicht von der darunter liegenden noch harten Eisschicht ab.
Nun setzen wir einfach statt "Sonne" den Begriff: "Unphysiologische Zahnbelastungen über einen längeren Zeitraum" und statt "Wind" zum Beispiel den Begriff "Zahnbürste".
Und auf einmal wird klar, was da passiert. Durch jahrelange unphysiologische Zahnbelastungen wird die jeweils obere Zahnschicht mürbe und strukturell aufgelockert. Dann kommt eine Cola, ein Joghurt oder eben auch eine Zahnbürste und entfernt die weiche obere Zahnschicht.
Der normale Betrachter meint nun, die Cola, der Joghurt und vielleicht sogar die Zahnbüste sei die Ursache dieses Phänomens.
Dabei ist die Wahrheit eine ganz andere. Weder die Cola, noch der Joghurt und schon gar nicht die Zahnbüste würden an diesem Zahn irgendetwas bewirken, wenn nicht vorher das Zähnepressen, Zähneknirschen, die unphysiologischen mikrotraumatischen Fehlbelastungen über viele Jahre hinweg eine Zahnschicht um die andere strukturell geschwächt hätte, damit diese dann durch Allerweltsereignisse, u.a. sogar das tägliche Zähneputzen hinweg gefegt worden wäre.
Kann es also die Lösung des Problems sein der Patientin den Cola und Yoghurtkonsum zu verleiden?
Wohl kaum und genauso sieht es hier auch aus, denn der Prozess der Destruktion hört nicht auf, sondern schreitet immer weiter voran.
Es erfolgt die Eingliederung eines adjustierten Aufbvissbehelfs und die Aufklärung der Patientin, über das hier Geschriebene.
Abradierte/erodierte Zähne
Umgangssprachlich würde man diese Zähne als "Mäusezähnchen" bezeichnen.
Das Problem ist, dass die Patientin gerade einmal Mitte zwanzig ist und man sich berechtigt die Frage stellt, wie derart vorgeschädigte Zähne bis zu einer Lebenserwartung von heute 88 Lebensjahren bei Frauen noch durchhalten sollen?