Nachhaltigkeit und Biologische Zahnmedizin
Irgendwie glaubt man ja, nach 30 Jahren Berufstätigkeit hätte man nun so langsam alles erlebt, was im Beriech der Zahnheilkunde so denkbar ist.
Weit gefehlt.
Nachdem jahrelang der CMD Patient durchs Dorf getrieben wurde, bis auch die letzte Zahnarztpraxis diesen häufig schwerst geplagten Patienten als Selbstzahler für sich entdeckt zu haben glaubte, oftmals für viel Geld wenig bis nichts bewirkte und die Patienten dann, nach ensprechend erfolgloser und kosteninteniver Behandlung, an Physiotherapeuten, Osteopathen Psychologen und Psychiater abgeschoben hat, inzwischen die "Instagram-Zahnarzt-Wohlfühlpraxis" nunmehr das Thema "Nachhaltigkeit" und "Biologie" für sich erkannt hat, um den Patienten nur auf eine neue und andere Art für dumm zu verkaufen.
Anders kann man es gar nicht mehr bezeichnen, was Beratgzuns Coaches sich heute für Zahnarztpraxen ausdenken, um den Umsatz zu steigern, ohne dass das für den Patienten auch nur irgendeinen Gewinn mit sich brächte.
Nachhaltig soll dabei zum Beispiel sein, dass der Drucker der Praxis möglichst umweltfreundlich seine Rechnungsseiten druckt. Auch gerne dargelegt: Die abruckfreie Praxis, die die präparierten Zähne nur per Videoscan aufnimmt, mit all den Problemen, die jeder kennt, der versucht ein guter Hobbyfotograf zu sein. Neuester Trend nunmehr: Vegane Polierpasten zur Zahnreinigung.
Alles und Jedes ist auf einmal "nachhaltig" und noch besser "biolgisch".
Bei etwas genauerer Betrachtung fallen dann aber Dinge auf, die wir auch schon in anderen Bereichen des sogenannten "Greenwashing" von Produkten und Dienstleistungen beobachten konnten.
Eine verlogene Debatte, nunmehr auch in der Zahnheilkunde, ohne jeden belastabren und belegbaren Hintergrund.
Dabei sind die Dinge ganz einfach.
Nachhaltigkeit:
Die größte Nachhaltigkeit entsteht im Bereich der Zahnheilkunde ganz einfach dadurch, dass die Arbeiten, die in den Mund des Patienten kommen, möglichst lange dort verbleiben, einfach nur funktionieren und halten und eben nicht gleich wider erneuert werden müsse, weil der nächste Innovationstrend durch die Zahnarztpraxis weht.
Gehört es in vielen innovativen Praxen zum gängigen Praxisstil, dass innovative, computergefräste biologische Keramikfüllungen und Kronen schon nach wenigen Jahren erneuert werden müssen, weil die Teile alles andere als paßgenau hergestellt werden, hat es sich im CMD CENTRUM KIEL langjährig etabliert, dass Überlebenszeiten von 15, 20, 25 und sogar 30 Jahren nicht die Ausnahme, sondern den üblichen Schnitt an den Verweilzeiten darstellen, die die hiesig erbrachten zahnärztlich/technischen Versorgungen im Munde des Patienten verbleiben und funktionieren.
Dabei lassen sich noch längere Stehzeiten nur deshalb nicht vermelden, weil der Verfasser dieses BLOGs schlichweg noch nicht länger als nunmehr 32 Jahre berufstätig ist, davon 24 Jahre in eigener Praxis.
Biologische Zahnmedizin:
Im CMD CENTRUM KIEL wurde schon unter biologischen Gesichtspunkten gearbeitet, als in vielen anderen Praxen noch Palladium Basis Legierungen verarbeitet wurden. Inzwischen wurden 7000 bis 8000 Vollkeramiken unter Cofferdam zementiert, unter denen die ältesten Versorgungen seit nunmehr 30 Jahren in Funktion sind.
Entgegen den üblichen Darlegungen sind Keramikimplantate keinen Deut biologischer, als Titanimplantate, haben aber aufgrund der materialtypischen Problematik schwacher Zugbelastungsfähigkeit enorme Probleme bezüglich der Nachhaltigkeit, weil Titanimplantate ohne irgendein Problem über Jahrzehnte hinweg immer wieder als Anker für neue Kronen und Brückenversorgungen herhalten können, Keramikimplantate hingegen nicht. Nur das erzählen Ihnen die innovativen Keramikimplantatbefürworter nicht, weil sie genau wissen, dass kein Patient sich ein Keramikimplantat einsetzen lassen würde, wenn er über die Probleme der Nachversorgung dieser Keramikimplantate, vor seiner Entscheidung für das Keramikimplantat, informiert werden würde.
Der aktuelle Trend in der Zahnmedizin die Themen vermeintliche "Nachhaltigkeit" und "Biologische Verträglichkeit" in den Fokus der Darstellung einzubringen ist nur einmal mehr ein rein wirtschaftlich ausgerichtetes Verkaufsargument, das oftmals keiner sachlichen Betrachtung standhält.
Ganz im Gegenteil zeigen die vermeintlich biologischen Produkte oftmals derartige Nachteile, im Vergleich zu den bewährten konventionellen Produkten, dass man schon regelrecht von einer Verdummung des Patienten sprechen muss, ihm diese Produkte auch noch als vorteilhaft anzubieten.
Man muss das leider so konstatieren: Die Zahnmedizin und die damit verbundenen Darstellungen werden nicht nur immer verlogener und dreister, sondern die Patienten merken nicht einmal mehr, wie sie zunehmend hinters Licht geführt werden, unter dem vermeintlichen Argument der Nachhaltigkeit und angeblichen Biologie der angewendeten Verfahren.
Dass mit den vermeintlich nachhaltigeren und biologischeren Produkten automatisch höhere Innovationspreise aufgerufen werden, bei oftmals geringeren Haltbarkeitzeiten, im Vergleich zu den vermeintlich schlechteren, konventionellen Produkten, zeigt den eigentlichen Hintergrund dieser innovativen Produkte.