Patient aus der Region Neumünster erhält jetzt einen Aufbissbehelf für die Nacht

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Nach einigem Hin und Her steht fest. Ja, es liegt am Biss und hier liegt es an wenigen Mikrometern, ob es dem Patienten gut oder schlecht geht.

Das war ja letzten Endes auch die Erkenntnis der Diagnostik und der Grund der sich daran anschließenden funktionstherapeutischen Behandlung.

Dann kommt es bei diesem Patienten immer nach wenigen Tagen zu Veränderungen der Okklusion. Und zwar im Mikrometerbereich. Wodurch und warum ist unklar und wird auch nicht aufzuklären sein.

Zunehmend stellt sich der Verdacht ein, dass der Patient nachts im Schlaf parafunktioniert, was er selbst nicht steuern kann und wir im Übrigen auch nicht.

Nun erhält der Patient einen Aufbissbehelf für die Nacht. Das kommt selten vor, ca. 1 bis 3 mal pro Jahr bei rekonstruierten Patienten, aber es kommt vor und es ist letztendlich auch kein Problem.

Die feststellbaren Änderungen der Okklusion können hierbei zig Ursachen haben. Es kann sich um Wachstumsvorgänge handeln, um Verschiebungen von Zähnen auf den Kieferkämmen und...und...und.

Das größte Problem, es gibt absolut keine Möglichkeit derartige Mikrometervorgänge messtechnisch zu erfassen. Man kann zwar messen, dass eine Veränderung stattgefunden hat, aber nicht wo und schon gar nicht wodurch diese verursacht wurde.

Dann kommen materialspezifische Probleme hinzu, dass Kunststoffe okklusale fehlerverzeihender sind, als Keramiken. Wobei man hier gar nicht von Fehlern sprechen kann, sondern von anpassungsfähiger an stetig stattfindenden Veränderungen der Okklusion.

Der gesamte Körper befindet sich täglich im Wandel und damit natürlich auch das Kauorgan des Menschen. Wenn nun aber ein Patient auf jeden Mikrometer Veränderung reagiert, dann tut sich da praktisch jeden Tag etwas und es wäre auch vollkommen unrealistisch zu glauben, man könne diese normalen Abläufe des Lebens stoppen.

Das ist übrigens bei allen Patienten so, nur nicht alle Patienten reagieren auch posttherapeutisch derart sensibel.

Woran das liegt? Man weiß es nicht und wird es auch nicht herausfinden, sondern man muss dann für diesen Patienten einen Weg finden, der in der Realität funktioniert.

Genau daran arbeiten wir.

 

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