Patient aus der Südheide berichtet
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Dem Patienten geht es soweit recht gut.
Dann kommen Dinge zur Sprache, die in diesem Alter eben so passieren. Die Lebensumstände ändern sich und man sucht den Weg in die Zukunft. Die Leistungsfähigkeit nimmt eher ab und die Situation in diesem Land wird schwieriger. Alles Dinge, die man sich in den Boomer Jahrgängen anders vorgestellt hatte, mit denen man jetzt aber klar kommen muss. Die Situation im Kauorgan des Patienten stellen sich reizlos dar.
Überlegungen, ob und wenn wie man diese Arbeit noch einmal erneuern könnte/sollte, bevor Behandler und Patient in den Ruhestand eintreten sind vorhanden. Aber auch hier gibt es bisher keine klaren Entscheidungen.
Dabei sind immer folgende Aspekte zu berücksichtigen:
- Finde ich für mein spezielles Problem zukünftig noch die adäquate medizinische Kompetenz? (Antwort: NEIN)
- Lässt die Gesundheitssituation des Patienten bestimmte Eingriffe noch ab einem gewissen Alter zu. (Antort: JA)
Kann es also sein, dass man bestimmte Eingriffe, die man unter den früheren Gegebenheiten problemlos nach zeitlich hinten hinausschieben konnte, unter den zunehmend erkennbaren Gegebenheiten in der Medizin nicht nur abwarten, sondern sogar zeitlich vorziehen sollte?
Warum? Weil die alten weißen Männer demnächst aufhören und die jungen Zahnärztinnen eher nicht das Bedürfnis verspüren sich in die risikobehaftete Niederlassung zu begeben.
Und wer glaubt, da gäbe es ja noch Krankenhäuser und Kliniken, die dann doch einspringen müssten, dem ist sowieso nicht zu helfen.
Das heißt also, nach neuer Lesart: Planbare medizinische Eingriffe aktuell und in naher Zukunft lieber zu früh, aber noch unter planbaren Gegebenheiten, als möglicherweise denächst zu spät, weil Kapazitäten und eigene Gesundheit es nicht mehr hergeben, durchführen zu lassen.
Dinge, die früher eher undenkbar waren, müssen heute gedacht werden.
Jedenfalls von den Ärzten, die noch selbst denken und nicht glauben, was die Ideologen von den Dächern ihrer Parteizenralen herunter flüstern.
Auch hier sind natürlich Fragen zu stellen und Antworten zu geben, die Niemand geben will, weil es unbequeme Fragen und noch unbequemere Antworten sind, die da kommen.
wie hier schon mehrfach beschrieben: Das Thema CMD ist ein totes Pferd. Für die betroffenen Patienten ist es keine gute Entwicklung.
Die Quintessenz lautet daher nicht: Rette sich wer kann, sondern: Lasse man sich fachgerecht behandeln, so lange s noch Leute gibt, die es können.
Der Glaube, man hole dann in 10 Jahren 85 jährige aus dem Ruhestand zurück, um diesen Patienten eine Perspektive zu bieten ist naiv.