Patientin aus Düsseldorf zur Kontrolle der Okklusion

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Wir sind auf gutem Wege die Okklusion einzustellen, es gibt aber Probleme bezüglich bestimmter Erwartungen der Patientin an bestimmte ästhetische Details, die mit der Einstellung einer physiologischen Okklusion nicht in Einklang zu bringen sein dürften.

Es kommt doch regelmäßig vor, dass insbesondere Patientinnen, die an einer CMD leiden und eine längere medizinische Vorgeschichte ihr eigen nennen, Vorstellungen bezüglich der äußeren Erscheinung haben, die sie mit einer erfolgreichen CMD Behandlung verknüpfen.

Dabei kommt es regelmäßig dazu, dass auf Modelle, Fotografien und ähnliches verwiesen wird, die Jahre alt, manchmal auch jahrzehntealt sind.

Wer trägt schon Fotos von sich "am Mann", die eine Situation darstellt, die durch das Leben lange überholt sind.

Was natürlich in der Behandlung die Frage aufwirft, welchen Sinn es haben soll bestimmte ästhetische Gegebenheiten reproduzieren zu wollen, die schlichtweg vom Alterungsprozess überholt worden sind und selbst beim besten behandlerischen Willen nicht zu wiederholen sind.

Welches genau die Mechanismen sind, die, und das erleben wir ausschließlich mit Patientinnen, dazu führen, dass sich der Erfolg oder Misserfolg einer extrem umfangreichen funktionstherapeutischen Rekonstruktion am Ende an winzigen äußerlichen Details festmachen soll, ist nicht wirklich nachzuvollziehen.

Es scheint so zu sein, dass diese Patienten bestimmte Veränderungen in ihrem Leben, die im zeitlichen Zusammenhang erfolgten auch wieder so rückgängig gemacht sehen wollen, auch wenn dies objektiv betrachtet nicht möglich ist.

Es werden dann häufig Fotos präsentiert, die jahrzehntealt sind und nichts mehr mit den aktuellen Gegebenheiten zu tun haben, unter denen jetzt die medizinische Behandlung stattfindet.

Es scheint so zu sein, dass in diesen Fällen innere Verknüpfungen und Verkettungen bestehen, die nur äußerst schwer zu erkennen und noch schwerer zu lösen sein dürften.

Es sind diese typischen "Wenn..dann", "Als...dann" und wenn man jetzt, dann müsste doch.

Ganz kritisch wird es dann, wenn der Patient sich missverstanden fühlt und rationalen Argumenten gelegentlich nur noch beschränkt zugänglich erscheint.

Man kann in diesen Fällen nur versuchen mit umfassender Geduld zu versuchen diese inneren Überzeugungen der Patientinnen aufzubrechen und die Augen zu öffnen.

Genau das sind die Probleme von CMD Behandlungen, die eben weit über das hinausgehen, was eine normale Zahnbehandlung mit sich bringt.

Es sind u.a. auch diese Belastungen, die ein äußerst stabiles und vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis voraussetzen.

Ohne dieses gegenseitige Vertrauensverhältnis ist es überhaupt nicht möglich einen derart komplexen Behandlungsfall lösen zu wollen.

 

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