Patientin aus Elmshorn mit Trigeminusneuralgie und einer unerwarteten Wendung

„CMD-Behandlungen“ laufen in der Phase der Diagnostik gelegentlich ab, wie Detektivgeschichten. Der Aufbissbehelf, vor wenigen Tagen eingegliedert, zeigt bei der Patientin keinerlei Veränderung der Situation. Im Rahmen einer Röntgendiagnostik kommt nun auf einmal ein vollkommen anderer Verdacht auf. Kronen, vor 19 Jahren eingegliedert, im Munde sehr schön anzuschauen, zeigen im Röntgenbild starke Passungenauigkeiten in Bereichen, die mit dem Auge nicht einzusehen sind. Nach ca. 30 Minuten Gespräch, bis in die verwinkelsten Bereiche der Anamnese, kommt heraus, dass die Patientin in diesem Bereich schon längere Zeit einen merkwürdigen Geschmack wahrnimmt. Weiterhin, dass ihr erster Gedanke beim Auftreten der vermeintlich trigeminusneuralgieartigen Beschwerden der war, als handele es sich um eine Entzündung eines Zahnes in diesem Bereich. Dann kommt als nächste Information, dass der Ehemann von dem damaligen gemeinsamen Zahnarzt, der sich inzwischen im Ruhestand befindet, ebenfalls Kronen erhalten hatte, unter denen sich zwischenzeitlich erhebliche Entzündungen gebildet hatten, die behandelt und operiert werden mussten. Nun kommt der Verdacht auf, dass es sich bei diesen Beschwerden möglicherweise um eine chronische Pulpitis handeln könnte, die möglicherweise wiederum dazu führt, dass es zu Lageveränderungen des Unterkiefers kommt, weil im Sinne einer Vermeidungsstrategie die Kiefermuskulatur unbewusst und autonom bestimmte unphysiologische Bewegungsmuster zeigt. So dreht sich innerhalb von 45 Minuten die gesamte Strategie der Diagnostik und es wird jetzt geprüft, ob sich unter den alten Kronen im Oberkiefer Karies und möglicherwiese damit in Verbindung eine chronische Pulpitis verbirgt.

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