Patientin aus Hamburg zur zentrischen Registrierung der Bisslage für einen adjustierten Aufbissbehelf
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Ein interessanter Fall, an dem sich bestimmte Dinge klären lassen, die immer wieder zu hören sind und einfach nicht stimmen.
Das sind Zeichen einer Funktionsstörung des Kauorgans
Man achte auf die kreisrunden Löcher und Aussprengungen in den Kauflächen und vor allem dem Bereich der Höckerspitzen.
Das ist keine Karies. Daraus kann aber nachfolgend eine werden!
Immer wieder wird fälschlicherweise berichtet, das seien Beispiele für zu viel Colagenuss, oder den Verzehr großer Mengen Joghurts, saurer Obstsäfte etc.
Totaler Unsinn, der aber nicht auszurotten ist.
An diesen Stellen kommt es tatsächlich zu Verspannungen im Zahn, hervorgerufen durch umfangreiche und anhaltende parafunktionelle Belastungen des Zahnschmelzes. Dies führt zu einer Auflockerung des Schmelzgefüges und nachfolgend dann durch ganz normale Säureangriffe oder auch Mundhygiene, zum Beispiel dem Gebrauch einer Zahnbürste dazu, dass sich Schmelzprismen aus dem Zahnschmelz heraus lösen.
Diese Zeichen, sind ähnlich wie Kornkreise, nur mit dem Unterschied, dass man hier sagen kann, wodurch diese runden und weich geformten Destruktionen im Zahnschmelz entstehen.
Meist treten diese Schäden bereits deutlich vor der Wahrnehmung des Patienten auf, dass er funktionelle Beschwerden hat, verbunden mit den üblichen Symptomen.
Das heißt, der Zahnarzt kann durch diese Symptome, die dem Patienten keine Schmerzen bereiten bereits lange vor dem Auftreten erster subjektiver Beschwerden erkennen, dass hier etwas falsch läuft.
Modelle in habitueller Zwangsbisslage
So sieht es dann im Mund aus und man meint, das sehe doch alles ganz gut aus!
Modelle in neuromuskulär zentrierter Bisslage
So allerdings sieht es aus, wenn der Unterkiefer in korrekter Positionierung zum Oberkiefer steht.
Jetzt wird das ganze Dilemma sichtbar, denn in der neuromuskulär zentrierten Bisslage steht der Biss der Patientin praktisch nur auf dem vollkommen destruierten Unterkiefereckzahn und dem oberen Prämolaren.
Dass das dann allerdings zu erheblichen Beschwerden führt, ist nachvollziehbar.
Dass in diesem Bereich dann auch noch ein kieferorthopädischer Dauerretainer zu sehen ist, verdeutlicht, wo u.a. die Ursache der Beschwerden der Patientin zu suchen sein dürfte.
Die anderen Zähne, außer 14-43 hängen mehrere Millimeter in der Luft!