Patientin aus Itzehoe beschwerdetechnisch bei 10

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Jeder Aufbissbehelf ist Handarbeit und zwar die von Dr. von Peschke und jeder Aufbissbehelf muss bei einem CMD Patienten bis auf wenige 1/1000 Millimeter feineingestellt werden.

Ganz ungewollt bekommt man auch an diesem Behandlungsfall viele Erkenntnisse, die man gar nicht gewinnen würde, wenn man die Patientin so hätte behandlen können, wie es medizinisch indiziert und durch wissenschaftliche Empfehlungen untermauert, richtig gewesen wäre.

Aber...wir erleben hier einen Fall, in dem eine Patientin über Jahre hinweg nur mit Aufbissbehelfen behandelt werden kann und regelmäßig zu erkennen ist, was passiert, wenn die Okklusion nicht stimmt.

Nun ist folgendes passiert: Ein neuer Aufbissbshelf, ein neues individuell angefertigtes Werkstück und diesmal gibt es Problem und zwar derart, dass die Patientin beschwerdetechnisch bei 10 ist.

Dabei beschreibt die Patientin, die den Aufbissbshelf 24 Stunden am Tag und auch beim essen trägt, dass sie den Aufbissbehelf seit dem Wochenende gar nicht mehr getragen hat.

Nichts geht mehr. Die Patientin kann nicht laufen, nicht stehen, nicht sitzen.

Es erfolgen umfangreiche additive und subtraktive Maßnahmen am Aufbissbehelf. Die Patientin wird nach draußen auf die Reise geschickt und keiner weiß wie viele Meter sie laufen können wird.

Was erkennt man an dieser Situation?

Wenn die Okklusion der Patientin nicht über den Aufbissbehelf eingestellt wird, kann die Patientin gar nichts mehr.

Für Leute, die sich fragen, ob das überhaupt sein kann, dass der Biss für diese Patienten eine derart eminent wichtige Funktion haben kann, der wird ganz besonders  an diesem Fall erkennen können, dass bei diesen CMD Patienten das ganze Leben ein paar Mikometer mehr oder weniger im Biss zusammenhängt.

Und wenn sich dann noch Jemand über das Thema Kosten Gedanken macht, dann sollte sich dieser Jemand einmal fragen, wie viele Patienten mit chronischen Schmerzen und Beschwerden ihr Leben nicht leben können, weil kein Arzt/Zahnarzt oder Kieferorthopäde erkennt, dass dieser Patient an einer CMD leidet.

Beschwerdetechnisch ist die Patientin heute bei 10.

Dann erfolgen Maßnahmen am Aufbissbehelf.

45 Minuten später, und eine Runde um den Kleinen Kiel herum ist der Beschwerdelevel von 10 auf 5 gefallen.

Bevor die Patientin zurück nach Itzehoe fährt erfolgt noch ein weiterer Spaziergang.

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