Patientin aus Norderstedt mit unglaublicher Bisslageverschiebung
Es gibt Fälle, die erscheinen selbst dem geübten Blick als schier unglaublich. Auf der anderen Seite wird klar, warum der Patient diese Beschwerden hat.
Die Bisslageverschiebung dieser Patientin, hervorgerufen durch einen herausnehmbaren Zahnersatz im Ober- und Unterkiefer ist derart massiv, dass sie nicht in 1/1000 Millimetern, wie üblich, nicht einmal in ganzen Millimeter, sondern in Centimetern bemessen werden muss!
Bei derartigen Fällen ist man als Behandler, der den Aufbissbehelf persönlich fertigt nicht mehr so ganz sicher, ob man den Biss bei der zentrischen Bissnahme korrekt registriert hat.
Man sieht es, wenn man den Aufbissbehelf im Nunde eingliedert und an der Reaktion des Patienten. Ein Aufbissbehelf, der den Biss korrekt einstellt in einer neuromuskulär zentrierten Bisslage wird praktisch sofort vom Körper akzeptiert!
So war es nach einer Zeit der Eingewöhnung auch in diesem Fall.
Schon ca. 30 Minuten nach der Eingliederung berichtet die Patientin, dass sie das Gefühl habe der Bereich des linken Kiefergelenkes beginne sich "auseinanderzuziehen". Vorher habe das zusammengestaucht und komprimiert gewirkt.
Weiterhin tue sich etwas im linken Bereich der Lenedenwirbelsäule und sie können schon jetzt besser laufen!
Habituelle Zwangsbisslage
Die habituelle Zwangsbisslage wird in diesem Fall sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer ausschließlich durch den herausnehmbaren Zahnersatz vorgegeben.
Modelle in neuromuskulär zentrierter Bisslage
Die neuromuskulär zentrierte Bisslage entspricht der Zuordnung des Unterkiefers zum Oberkiefer in physiologischer Stellung der Kiefergelenke, BÄnder und Muskeln des stomatognathen Systems.
Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs
Der adjustierte Aufbissbehelf, der in einer neuromuskulär zentrierten Bisslage erstellt wird gleicht in diesem Fall Störungen der Okklusion, die sich überlicherweise im Bereich von 1/1000 Millimetern bewegen in Größenordnungen von Millimetern bis zu Centrimetern Abweichung aus.
Das Interessante ist weniger, dass die Patientin mit dem durch die Prothesen vorgegebenen massiven Bisslageverschiebung 'Probleme hat, sondern vielmehr, dass das Kauorgan selbst Abweichungen im Bereich von Centimetern durch Fehlbelastungen der vorhandenen Strukturen auszugleichen vermag.
Denn irgendwie konnte die Patientin auch in dieser Extremfehlbisslage essen und sprechen. Wenn auch mit Schmerzen und zunehemnd vielfältiger werdenden Beschwerden!