Patientin von Föhr zur Kontrolle Aufbissbehelf

13406

Bei der Patientin haben sich über Nacht größere Veränderungen der Bisslage ergeben, die heute Morgen umfangreich über eine Neugestaltung des Aufbissbehelfs angepasst werden mussten.

Der Beschwerdelevel liegt inzwischen bei "9". Für die Patientin haben sich keine größeren und spürbaren Veränderungen ergeben, was nach ihrer Aussage daran liegt, dass das Leitsymptom des so beschriebenen "Energielecks" sich nicht innerhalb kurzer Zeit lösen lassen wird.

Vermutlich beschreibt die Patientin damit die Defizite nächtlicher Schlaf- und Regenerationsstörungen.

Die Behandlung ist dadurch erschwert, dass die Patientin im Vorwege viele unangenehme Erfahrungen gemacht hat, wobei es ihr stetig immer nur gesundheitlich schlechter ging. Es bedarf in solchen Fällen oftmals vielfacher Gespräche, um eine gemeinsame Basis zu finden und auch das Vertrauensverhältnis aufzubauen, das für die Behandlung eines derart komplexen Behandlungsbildes notwendig ist. Oftmals haben die Patienten sich im Verlauf ihrer eigenen Krankengeschichte ein Bild des Pathomechanismus zurecht gelegt, das häufig genauso wenig stimmt, wie das der Ärzte, die bisher an dem Fall dran waren.

Es fällt manchen dieser Patienten schwer in kurzer Zeit ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und sich auf etwas Neues einzulassen.

Diese Zeit für die vom Patienten gewünschten Gespräche steht allerdings nicht immer in dem gewünschten Maß und zu dem gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung, wie Patienten das fordern, zumal nicht vorhersehbar ist, wann der Patient das Bedürfnis nach Gespräch hat. Hinzu kommt, dass das Bedürfnis des Patienten nach Darstellung seiner Leidenssituation zwar verständlich ist, letzten Endes aber zur Klärung der Frage, ob in diesem Fall eine CMD vorliegt, regelmäßig nur wenig beiträgt.

Die Bewertung der eigenen Leidensgeschichte durch Arzt und Patient ist häufig sehr unterschiedlich, was den einen oder anderen Patienten dann zu der Meinung führt, der Arzt interessiere sich gar nicht für dessen Geschichte.

Die Behandlung einer CMD und dies umfasst sowohl die Diagnostik, als auch die Therapie, findet durch Einstellung, Kontrolle und Korrektur der vielfachen Aspekte der Okklusion statt. Die Krankengeschichte kann zwar Hinweise liefern, ändert aber nichts am Vorgehen in Nachweis und Beseitigung der Beschwerdesituation. Insofern ist es wichtig einmal die Anamnese in der Erstuntersuchung zu erfassen, aber genauso wenig hilfreich sie im Verlauf der Diagnostik immer wieder aufs Neue anzusprechen, denn sie ändert nichts am diagnostischen Vorgehen zum Nachweis einer CMD.

Das aber ist manchen Patienten nicht klar, auch nicht, dass die Zeit, die für diese Gespräche verbraucht wird nicht für die Maßnahmen zur Verfügung steht, für die man die Zeit im Rahmen einer Nachweisdiagnostik dringend benötigt. Zur Kontrolle und gegebenenfalls Korrektur der Okklusion im Bereich weniger 1/1000 Millimeter, unter Berücksichtigung, welche Wirkung diese Veränderungen und Anpassungen in der Beschwerdesituation des Patienten zeigt.

 

Zurück