Rekonstruierte CMD-Patientin aus Bamberg mit Beschwerden
13136
Es ist noch nicht lang her, da wir hier berichteten, dass es der Patientin richtig gut ginge.
Wahscheinlich hätte man dreimal auf Holz klopfen sollen.
Nun gibt es Probleme und die müssen wir zeitnah klären.
Der Zahn 11 ist stark gelockert und hatte wohl vor einigen Tagen einen Abszeß.
Nach Entfernugn der Krone ergibt sich: Zahn ist nicht zu halten.
Nun beginnen die Überlegungen, wie man es wohl am besten macht.
In aller Kürze müssen die denkbaren Versorgungsoptionen besprochen und entschiede werden.
Ob die abgesprochene Behandlungsvariante dann überhaupt durchführbar ist, entscheidet sich wiederum erst intraoperativ und hängt von vielen Faktoren ab.
Unter anderem dem, dass die Partientin aus 700 Kilometern Entfernung angereist ist und mit irgendetwas im Mund den Standort Kiel wieder verlassen muss.
Und dann geht es los und ist praktisch in einer "normalen" Praxis mit 30 bis 50 Patienten am Tag nicht zu erbringen.
1. Sitzung: Klärung der Beschwerdelage, Versuch einer Eondodontie
2. Sitzung: Entfernung des Restes Zahn 11 nach erneuter Beurteilung der Lage nach Entfernugn der Krone 11
3. Sitzung: Sofortimplantation 11
4. Sitzung: Entfernung der Kronen 12, 21, 22, Abformungen, Maßnahmen der Bissregistrierung und Sicherung. Versorgung mit einer provisorischen Brückenversorgung bis eine laborgefertigte, dauerprovisorische Brückenversorgung aus dem Fremdlabor vorliegt.
Dazu Erstellung einer Kostenplnaung für die dauerprovisorische Brückenvesorgung für die Kostenträger
Das Problem bei dieser Behandlung bestand darin, dass man nicht wusste, ob die Behandlung 5 Minuten oder 5 Stunden dauert.
Am Ende haben wir dann 2 1/2 Stunden benötigt und nebenbei 3 andere Patienten kurzzeitbehandelt.
Genau das hier beschriebene ist dasKardinalproblem einer Praxis mit überregionaler Patientenschaft.
Dass man entsprechende Zeitreservoirs benötigt, um eine derart unangekündigte Behandlung dann trotzdem erbringen zu können.
Zum Glück steht der nächste Patient 15 Minuten vor dem Elbunnel im Stau.
Und jetzt kommt das allerletzte.
Es bestehen bereits Überlegungen, was man denn am besten macht, sollte das Implantat 11 nicht osseointegrieren, was widerum viele Gründe haben kann.
Aber diese Überlegungen werden erst fixiert, wenn es soweit kommen sollte.
Es gibt also schon einen Plan B. Meist braucht man ihn nicht, aber wenn man ihn benötigt ist es schön, wenn man einen hat und noch schöner, wenn man den schon mit seiner Patientin besprochen hat, bevor man ihn, hoffentlich, nicht benötigt.