Sherlock Holmes in der Zahnmedizin?
So ähnlich kommt man sich manchmal vor, wie heute bei unserer Patientin aus Bonn mit Sehstörungen und Schwindel.
Waren gestern Abend die Kopfschmerzen bis abends weg, kamen diese dann auf einmal wieder. Waren aber heute Morgen auch wiederum weg.
Jetzt aber erst wird es interessant. Beschreibt die Patientin, dass Sie heut Vormittag zum Ansichtskartenschreiben die Lesebrille aufsetzen musste, die sie sonst vorher nicht tragen konnte, weil sie dann nichts sehen konnte beim lesen.
Heißt: Die Lesebrille, die der Augenarzt verschrieben hatte, damit die Patientin lesen kann, funktionierte nicht. Gleichzeitig hatte die Patientin aber das Gefühl, sie könne nicht richtig sehen und habe zudem Kopfschmerzen und Halsschulternackenverspannungen.
Nun steht die Frage im Raum, es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Phänomenen gibt und sich möglicherweise Schwindel und Sehstörungen in Luft auflösen, wenn auf einmal die Sehhilfe so getragen werden kann, wozu sie eigentlich gedacht war.
Niemand weiß es. Die Patientin ist verblüfft über diesen Gedankengang und noch mehr darüber, dass die Lesebrille das tut, was sie tun soll, wird nur der Aufbissbehelf getragen, der die Störungen im Biss ausgleichen soll.
Aktuell heute Mittag: Keine Kopfschmerzen. Keine Halsschulternackenbeschwerden.
Beschwerdelevel "4". Vor Behandlungbeginn: "5-6".
Der Sachverhalt ist besprochen, nun wird man abwarten müssen, wie sich die Dinge weiter entwickeln werden, wenn die Patientin morgen nach Bonn abreist.
Es gibt jedenfalls einen neuen Gedankenansatz!
Watson, übernehmen Sie!