Und wieder mal das DIR-System und eine unglaublich Wissenschaftliche Studie
Die weltweit einmalige wissenschaftliche DIR-Studie
Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an eine Auseinandersetzung erinnern, die die Betreiber des sogenannten DIR-Systems vor etlichen Jahren gegen das CMD-CENTRUM-KIEL geführt haben, weil sie uns einen Maulkorb verpasssen wollten.
Denn die Firma "DIR" ist geschäftstüchtig, ganz ohne Frage.
Das hat schon damals nicht funktioniert und nun haben wir es im Zuge eines Landgerichtsverfahrens und dank der Dokumentation sogar schriftlich.
Hat nämlich wieder einmal ein Zahntechniker die sogenannten DIR-System-Vermessungen erbracht und nicht etwa der qualitätsorientierte Funktionszahnarzt, der das nach Heilberufegesetz eigentlich müsste. Natürlich legt die Firma allergrößten Wert darauf, und wir legen allergrößten Wert darauf, das zu betonen, dass ihr "DIR-System" eigentlich ja nur von einem Zahnarzt angewendet werden dürfte. Offensichtlich sieht die Realität, zumindest in diesem Verfahren und dieser Behandlung anders aus. Möglicherweise auch in anderen Fällen, die uns zu Ohren gekommen sind. Genau das hatte der Verfasser dieses BLOGs auch damals schon so beschrieben, was natürlich, wer hätte es anders erwartet, von der Firma "DIR" intensiv bestritten wird.
Richtig dreist wird es dann aber, wenn man auf der Internetseite der Firma DIR zu lesen bekommt, und ja, liebe Rechtsanwälte, die Ihr die Interessen der Firma DIR vertretet, wir haben das gesichert, hat die Firma DIR nicht nur eine Gesellschaft gegründet, oder nennt sich sogar selbst so, so ganz schlau wird man nicht, man könnte das schon als eine Form der bewussten Verbrauchertäuschung bezeichnen, den Namen trägt:
"Gesellschaft für Funktionsdiagnostik".
Die wissenschaftlich medizinische Gesellschaft in der DGZMK nennt sich übrigens:
"Deutsche Geselschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie".
Was für ein Zufall! Dabei ist bei der Firma DIR eigentlich nichts dem Zufall überlassen.
Nun geht das aber erst noch richtig weiter, denn in dem Internetauftritt der Firma "DIR", oder der "Gesellschaft für Funktionsdiagnostik", je nachdem wie man es versteht, ist dann zu lesen:
"Der wissenschaftliche Beweis zum DIR Konzept
Mit dieser Studie wurde der konkrete wissenschaftliche Nachweis erbracht, dass das DIR® System in Verbindung mit der DIR® Schienen-Therapie eine sichere Behandlungsmethode für jeden Zahnarzt darstellt (s. Tabelle 2).
Das macht uns sehr stolz, ins Besondere der Umstand, dass der DIR® Messeinheit und DIR ® Schiene große Beachtung innerhalb dieser Studie zuteilwurde. Dies ist nicht selbstverständlich, somit eine ganz besondere Auszeichnung für uns und das DIR® Konzept!
Einen Auszug der veröffentlichen Studie finden Sie hier."
Wenn man dann auf "hier klickt" öffnet sich dann tatsächlich dieser Beitrag!
Nun kann man fragen, was Sie da lesen?
Das soll nun also die große Studie sein, die wissenschaftlich konkret belegt, wie toll und wirksam das DIR-System und die damit erstellten DIR-Schienen und die DIR-Messeinheit funktionieren sollen.
Der Verfasser dieses BLOGs liest:
"Schlussfolgerungen: Eine Therapie mit einer ganztätig getragenen Okklusionsschiene zusätzlich zur üblichen Versorgung war bei Patienten mit chronischem Kopfschmerz und komorbider TMD gegenüber der alleinigen üblichen Versorgung nicht überlegen. Es müssen 4 Patienten behandelt werden, um eine minimale klinisch relevante Verbesserung bei einem Patienten herbeizuführen. Aufgrund des geringen Stichprobenumfangs und der geringen Power ist die Aussagekraft dieser Ergebnisse eingeschränkt."
Man muss schon ein wenig Phantasie besitzen, wenn eine Firma stolz auf diese Studie bekundet, die ja letzten Endes zu dem Ergebnis kommt, dass die DIR-Schiene überhaupt keinen Effekt besitzt. So jedenfalls versteht es der Verfasser dieses BLOGs.
AWMF Registernummer: 083-017
Stand: Juli 2022
Gültig bis: Juli 2027
Prinzipiell können mit einer Stützstift-Registrierung keine Aussagen zur dreidimensionalen Lage der Kondylen gemacht werden, weil die Aufzeichnung lediglich zwei Freiheitsgrade der Unterkieferbewegungen erfasst. Kondyläre Positionen lassen sich auch nur in Relation mit gleichen oder anderen Positionen im Kondylenpositions-Messinstrument auswerten (s. Abschnitt 5.2).
Mit einer Pfeilwinkelaufzeichnung können nur sehr eingeschränkt diagnostische Erkenntnisse bezüglich der kondylären Bewegung gewonnen werden.
[13 Zustimmung / 0 Ablehnung / 0 Enthaltung]
Einige Systeme berechnen Unterkieferpositionen, die von der (analogen) Pfeilwinkelspitze sowie von der maximalen Interkuspidation und der zentrischen Kondylenposition abweichen [91,224,287,289,554,555]. Derart von einem Computersystem berechnete und nicht offengelegte Positionen sollten nicht für definitiven Zahnersatz eingesetzt werden [45,150,333].
[13 Zustimmung / 0 Ablehnung / 0 Enthaltung]
Instrumentelle zahnärztlicheFunktionsanalyse
Kurzfassung zur Veröffentlichung in der DZZ
Autoren:
Prof. Dr. Karl-Heinz Utz1, Prof. Dr. Alfons Hugger2, Dr. Wolf-Dieter Seeher3, Priv.-Doz. Dr. M. Oliver Ahlers4,
Wenn man es nicht besser wüsste, dann würde man meinen, dass die Firma "DIR" oder auch die "Gesellschaft für Funktionsdiagnostik" hier eine Chinesische Betriebsanleitung für einen Toaster mehr schlecht als recht hat ins Deutsche übersetzen lassen.
Worauf man dabei bei der Firma DIR stolz sein könnte, bei der man außer den Kosten am besten "Danke für nichts" sagen könnte, wissen wahrscheinlich nur die Geschäftsbetreiber selbst.
Es ist schon ausgesprochen peinlich wenn eine derartige Firma, die ein Gerät vertreibt, dessen Nutzen, zumindest für die Anwendung, für die es angeblich geeignet sein soll, wenn überhaupt nur mit erheblichen Einschränkungen zu erbringen vermag, dann auch noch auf eine Studie verweist, deren Wissenschaftlichkeit schon bei der Verknüpfung der Begrifflichkeiten "Spannungskopfschmerz", "Migräne" und "TMD" in Frage steht, denn bei Spannungskopfschmerzen und Migräne handelt es sich definitionsgemäß um Primäre Kopfschmerzerkrankungen und bei einer TMD um eine Erkrankung, die eher nichts mit einer CMD zu tun hat und im besten Fall zu den sekundären Kopfschmerzerkrankungen gezählt werden könnte.
Liebe Leute von der Firma DIR: Wenn Ihr Euch schon als "Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik" benennt, um dem interessierten Patienten eine weitgehende Namensgleichheit und damit fachliche Nähe zur "Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie" vorzutäuschen und dann auch noch in Eurem Internetauftritt die tolle Wissenschaftliche Studie zitiert, die Euer Mess-Verfahren und die darauf basierenden Gerätschaften, als das Ding, das sich "DIR-Schiene" nennt, dann solltet Ihr Eure zitierte Studie wenigstens mal gelesen haben, bevor Ihr derartigen wissenschaftlichen Nonsens in die Öffentlichkeit bringt.
Derartige Behauptungen sind im besten Falle peinlich im schlimmsten eine bewusste Verbrauchertäuschung.
Und dass nach wie vor Zahntechniker die DIR-Messungen durchführen und keine Zahnärzte, ist auch nicht das große Geheimnis und von "DIR-Patienten" regelmäßig zu hören.
Aber lesen wir zum Abschluß noch einmal mit Genuß in der Wissenschaftlichen Studie, auf die die Firma DIR so stolz ist!
„Die Patienten der Behandlungsgruppe wurden von einem Studienzahnarzt zur funktionellen Beurteilung nach dem Verfahren der dynamischen intraoralen Vermessung (Dynamic Intraoral Registration, DIR) untersucht. Die Untersuchung beinhaltete eine allgemeine und spezifische funktionsbezogene Anamnese sowie eine manuelle Untersuchung (Palpation) gefolgt von einer instrumentellen intraoralen Funktionsdiagnostik.
4 Diskussion
Bei dieser randomisierten kontrollierten Studie wurden keine Effekte der Okklusionsschienentherapie plus üblicher Versorgung im Vergleich zur alleinigen üblichen Versorgung bei Patienten mit Migräne und/oder Spannungskopfschmerz und komorbider temporomandibulärer Dysfunktion (TMD) festgestellt.“
Ein Komliment muss man der DIR Schiene in dieser Studie sogar machen, bei der unsere langjährige Erfahrung zu ganz anderen Ergebnissen führt. Zumindest in dieser wissenschaftlich hoch beachteten Studie hat die DIR-Schiene wenigstens keine Schäden verursacht.
Das ist doch auch schon ein Grund zum feiern.
Also: "Danke für nichts", stimmt so auch nicht und wird schon, um weiteren Unterlassungsansprüchen der Firma DIR vorzubeugen, umformuliert in:
"Danke liebe DIR-Schiene, dass Du die Beschwerden nicht noch verstärkt hast!"
Denn allein das kann ja auch schon ein Anlass sein viel Geld in eine "DIR-Schiene", die auf der Grundlage einer "DIR-Vermessung" geschaffen wurde, zu investieren!
Ein bißchen mehr wissenschaftliche POWER hätte die Firma DIR, Gesellschaft für Funktionsdiagnostik, schon investieren sollen, statt mit einem derart unwissenschaftlichen Unsinn ein Verfahren zu bewerben, das im besten Fall medizinisch umstritten, umgangssprachlich könnte man auch sagen: Fragwürdig ist.
Der zitierte geringe Stichprobenumfang der Studie entspricht dabei der eigenen Wahrnehmung der geringen Wirksamkeit des Verfahrens, jedenfalls dann, wenn man den Patienten zuhört, die eine "DIR-Vermessung" über sich haben ergehen lassen (müssen). Ob es der geringen Stichprobenzahl anzulasten ist, dass diese Messungen auch von Zahntechnikern durchgeführt werden, die das aus heilberufsrechtlichen Gründen gar nicht dürfen, was somit eine Körperverletzung darstellt, wissen wir natürlich nicht und behaupten es noch nicht einmal es wissen zu wollen.
Zusammengefasst vermag man der viel beachteten Studie also nur eines zu entnehmen.