Vorbereitungen für Patientin aus Düsseldorf laufen auf Hochtouren

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Für Außenstehende ist das nicht ohne Weiteres zu verstehen, aber es gibt Behandlungen, die sind derart komplex, dass man eben nicht einfach anfangen kann loszulegen, sondern eine Vielzahl von Problemen, bereits vor Behandlungsbeginn geklärt und gelöst werden müssen.

So liegt der Fall hier.

Eines der größten Probleme besteht darin, dass die Patientin im Jahr 2008 mit zwei Implantaten einer Französischen Firma versorgt wurde und die Firma die Produktion der Implantatteile eingestellt hat.

Es gibt noch Lagerbestände, allerdings wissen wir bisher nicht, welche genau.

Dann kommt hinzu, dass die Firma in Deutschland keinen Außendienst betreibt. Insofern kam es schon zu Telefonaten mit der Firma, nahe bei Paris und zu einem regen E-Mail Austausch.

Jetzt müssen erst einmal die Produktkataloge gewälzt werden, zudem waren die Angaben des Zahnarztes, der diese Implantate gesetzt hatte, anfangs leider auch nicht sehr ergiebig, obwohl man sich dort im Internetauftritt darstellt, man würde auf "Internationalem Niveau" praktizieren.

Aber nach und nach lichtet sich das Dickicht, so dass die Hoffnung besteht, dass man in den kommenden Tagen erfahren wird, was geht und was nicht geht.

Es ist der konkrete Fall, der in diesem BLOG immer wieder geübten Kritik, dass die Gesundheitspolitik, die sich sonst um jeden noch so unwichtigen Dreck kümmert, hier auf ganzer Linie versagt, wenn sie den Produktherstellern keinerlei Vorgaben macht, wie lange diese Ersatzteile für Implantate vorzuhalten haben.

Dann hat die Patientin noch ein zweites Implantatsystem im Mund, bei dem wir aber guter Dinge sind, dass es noch Ersatzteile gibt.

Da in Frankreich bekanntermaßen im August ferienbedingt gar nichts läuft, werden wir jetzt noch versuchen die Dinge bis Ende Juli zu klären, so dass man Anfang September damit beginnen könnte erste Erkundungsarbeiten im Munde der Patientin ins Auge zu fassen.

Der Aufwand, der in einem derartigen Fall in Planung, Recherche und Materialbeschaffung zu investieren ist, ist enorm hoch und abgesehen davon, dass dieser Aufwand nicht abzurechnen ist, bedarf es eines langen Atems durchzuhalten, bis man weiß, was man benötigt und vor Ort hat, was man braucht.

Es vergeht praktisch kein Arbeitstag, an dem nicht längere Zeit in der Sache recherchiert und kommuniziert wird. Der Außendienstmitarbeiter, der einem vor Ort helfen könnte, den gibt es nicht und dass der Behandler kein Französisch spricht und auch mit seinem kleinen Latinum nicht wirklich weiter kommen würde, macht die Sache auch nicht leichter.

Bisher klappt die Kommunikation zu einer sehr bemühten Firmenmitarbeiterin in Paris, die sehr bemüht ist und hoffentlich schon bald konkret zu helfen vermag.

Wenn man da nicht die Hoffnung hätte, dass man es hinbekommt, sollte man den Kochlöffel liebe gleich im Schubfach belassen.

Es hört sich vielleicht sonderbar an, aber nun profitiert von früheren Fällen, in denen es ähnliche Probleme gegeben hatte und man dann trotzdem zu einem guten Behandlungsergebnis gekommen ist.

Manchmal lassen sich Dinge ganz anders, als eigentlich vorgesehen lösen, und das Endergebnis ist nicht mal schlechter, als das, was man vorgegebenermaßen hätte machen sollen.

Ein bisschen ist das dann so, wie in dem Film "Apollo 13", wo man auch aus den Utensilien der Raumfähre etwas zusammengebaut hat, was letztlich das Leben der Besatzung gerettet hatte.

Man könnte es auch anders formulieren: In diesen Fällen sind nicht nur Kreativität, sondern auch zwei linke Hände gefordert. Zumindest in Kiel.

Die Patientin verfolgt das ganze Spiel staunend mit und ist froh, dass Lösungen erarbeitet werden, die letzten Endes, davon gehen alle aus, das zurück bringen werden, was sich die Patientin am meisten wünscht.

Lebensqualität!

 

 

 

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