Wie man vermutlich wohl in Sachen Coronakrise am Besten durch das Jahr kommt
Man muss kein Fan des Kollegen Drosten sein und doch ist es sinnvoll sich anzuhören, wie die unterschiedlichen Entwicklungen im Bereich der Corona Krise dort interpretiert werden.
Im Moment ist man in aller Regel ratlos. Während sich in Südamerika die Leichen stapeln, Italien, Frankreich und Spanien langsam aus den Coronarestriktionen wiedererwachen, scheint in Deutschland alles in Butter.
Wenn da nicht auf einmal die Sache mit den Schlachthöfen wäre und wenn man keine Kenntnis darüber hätte, wie sich die Spanische Grippe 1918 in den USA entwickelt hat.
Dort war die Entwicklung derart, dass sich die Spanische Grippe im Sommer 2018 relativ unbemerkt und mit wenig Erkrankten überall in den USA ausgebreitet hatte und dann mit sinkenden Temperaturen im Winter 2018/2019 geradezu explosionsartig überall in den USA erneut zu einem regelrechten Flächenbrand entwickelt hatte.
50 Millionen Tote, weltweit, sind das Ergebnis der Spanischen Grippe und damit mehr Tote, als durch den Ersten Weltkrieg verursacht.
Was kann man daraus, in Verbindung mit den aktuellen Schlachthofinfizierten schließen?
Dass das Virus im Sommer nicht "stirbt", sondern sich unbemerkt und ohne große Symptomatik weiterverbreitet und, so nennt man das, "endemisch" wird, also überall gleichzeitig im Bereich der gesamten Bundesrepublik vorhanden, aber eben nicht aktiv ist.
Die Gefahr besteht dann darin, dass mit den sinkenden Temperaturen und damit gleichzeitig verbunden einer verminderten Abwehrkraft des Organismus, das Virus erneut und dann auch tatsächlich weitgehend überall und gleichzeitig zuschlagen wird.
Was man daraus zu schließen vermag, dass es relativ ungefährlich sein dürfte in den kommenden Sommermonaten medizinische Behandlungen durchzuführen, aber vermutlich mit der nächsten Kälteperiode dann nicht nur erneut, sondern vermutlich in einer weitaus spektakuläreren Ausprägung schwierig werden wird die Patienten von der Richtigkeit der Durchführung medizinischer Behandlungsmaßnahmen zu überzeugen.
Das wird einem vermutlich keiner der Verantwortlichen so erzählen und doch bleibt es die einzig verlässliche Methode selbst den gesunden Menschenverstand einzuschalten.
Denn, man es sich immer wieder vor Augen führen. Das Unterlassen sinnvoller Behandlungsmaßnahmen führt nicht nur nicht dazu, dass die medizinische Indikation für die geplante und indizierte Maßnahme entfällt. Das Problem besteht darin, dass der Patient sich selbst zum Notfall macht und das Gesundheitssystem nicht dadurch überfordert wird, weil nicht die genügenden medizinischen Kapazitäten zur Verfügung stehen, sondern weil diese erneut reduziert und abgebaut werden.
In letzter Konsequenz muss sich jeder darüber klar sein, dass auch Kurzarbeit im Gesundheitswesen nur eine gewisse Zeit lang dafür sorgen kann, dass Kapazitäten wieder hochgefahren werden können.
Hier steht aber zu befürchten, dass Kapazitäten dauerhaft verloren gehen, weil in nicht absehbarer Zeit nicht gelingt Einsicht und Vertrauen aufzubauen, das wiederum die Grundlage jeder medizinischen Behandlung darstellt.
Kurz und gut, was kann mit gutem Gewissen seinen Patienten empfehlen?
Man sollte Behandlungen, die geplant werden können, jetzt in die Sommermonate legen, um damit die Gefahr zu umgehen, dass es dazu im möglichen, nächsten Coronawinter, dazu kommen wird.
Welche fundamentalen Auswirkungen es für die Gesellschaft und damit auch die Strukturen des Gesundheitswesens haben dürfte, wenn sich im nächsten Winter die gleichen Restriktionen abspielen sollten, wie in diesem Jahr, davor darf man dann wirklich Angst haben.
Hatten sich hier in Deutschland schon ähnliche Zustände, wie in Frankreich eingespielt, die da lauteten, die warme Jahreszeit sei dem Urlaub und der Erholung geschuldet und gearbeitet wird in den unwirtlichen kalten Monaten, so könnte es sein, dass das Coronavirus nun von uns eine andere Strategie verlangt, nämlich die, medizinische Behandlungen möglichst in die warmen Monate zu verlagern und die kalten Monaten darauf zu hoffen, dass eine wiederaufflammende Coronainfektionsrate die Strukturen des Gesundheitssystems nicht überfordert.
Machen wir uns nichts vor: Wenn dann, im Winter, möglicherweise täglich, über die Überlastungen der Krankenhäuser durch Coronainfizierte und Erkrankte berichtet wird, tut sich der eine oder andere Patient, vor allem, wenn er zu der sogenannten Risikogruppe gehört, und dazu zählt ja schon der Verfasser dieses BLOGS, schwer, sich dann wiederholt zum Zahnarzt zu begeben, um dort seine lange geplante Behandlung durchführen zu lassen.
Aus diesem Grund werden wir in diesem Jahr keinen Sommerurlaub machen. Zum einen, weil wir nicht wüssten, wovon wir Urlaub machen sollten, zum anderen, weil wir dieser hier geäußerten, eigenen Idee nicht im Wege stehen wollen.
Für Patienten, die unsicher sind, besteht immer die Möglichkeit bestimmte Zeiträume mit Aufbissbehelfen zu überbrücken, wobei immer zu berücksichtigen bleibt, dass jer Aufbissbehelf nur eine gewisse Zeit funktioniert und erneutert werden muss und das Problem des CMD Patienten zwar überbrücken, aber nicht zu lösen vermag. Das kann nur eine sich daran anschließende zahnärztlich funktionelle CMD Therapie.